Blond sind wie eine glitzernde Krimskrams-Schublade: Man weiß nie, was einen erwartet – mal Pop, mal Punk, mal Pointen – aber immer mit Haltung und Humor.
von Mia Lada-Klein
Mit ihrem dritten Album „Ich träum doch nur von Liebe“ liefern Blond den Beweis, dass sie weder Schubladen brauchen noch um Erlaubnis fragen. Das Chemnitzer Trio rund um Lotta und Nina Kummer serviert ein Album, das sich irgendwo zwischen Indie-Pop, Elektrosounds, Punk-Attitüde und einem schelmischen Grinsen auf der Lippe bewegt.
Das Intro
Schon das Intro macht klar: Hier wird nicht einfach nur Musik gemacht, hier wird Haltung bezogen – mit Humor, aber auch mit Tiefgang. Das Album nimmt sich ernst, aber nicht zu ernst – und genau das macht den Charme aus.
Blond-Tracks
Mit dem Opener
„Girl Boss“ (feat. Alice Go von Dream Wife) geht’s direkt mit Volldampf los. „Scheiß Patriarchat!“ – Blond rufen es raus, als wäre es der Slogan eines Revolutionsplakats mit Glitzer. Doch hinter dem rebellischen Punk-Brett steckt mehr: Der Track kritisiert Konsumfeminismus und die absurde Vermarktung von Empowerment – und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit einem Augenzwinkern und ordentlich Wumms.
„So Hot“ überrascht im Anschluss mit ruhigen, emotionalen Tönen. Hier geht’s ums digitale Dating-Dilemma, um Verzweiflung im Chatverlauf, Ghosting und den Wunsch nach echter Nähe.
Auch „SB-Kassen-Liebhaber“ gehört zu den frechen Highlights: Alltagsbeobachtung trifft auf Konsumkritik – und das mit so viel Witz und Timing, dass man beim Zuhören beinahe vergisst, dass es hier eigentlich um Diebstahl und Entfremdung im Supermarkt geht.
Mit „Ich wÃ…