Bester Indie-Pop-Rock aus den Niederlande: 90 Minuten Blaudzun in voller Pracht in der Hamburger Hebebühne
Text von Gérard Otremba, Fotos von Sarah Ismail
„You’re looking pretty sexy for a Wednesday night.“ Als Johannes Sigmond, aka Blaudzun, diesen passenden Satz über das Hamburger Publikum sagte, war ebendieses schon mächtig in Wallung. Seit knapp über einer Stunde wurde es vom Indie-Pop-Rock des niederländischen Musikers mitgerissen, der mit seiner fünfköpfigen Band am 26.03.2025 in der vollen Hebebühne das erste von drei von Sounds & Books präsentierten Deutschlandkonzerten spielte. Die Tour zum im Oktober veröffentlichten und von uns rezensierten neuen Album „Latter Days“ führt Blaudzun leider immer noch durch vergleichsweise kleine deutsche Clubs. Dabei müsste der nunmehr 50-Jährige, dessen Musik wir seit seinem Auftritt beim Rolling Stone Weekender 2016 (Sounds & Books berichtete) regelmäßig verfolgen, eigentlich 100 Meter weiter in der wesentlich größeren Fabrik Konzerte
geben.
Julie Kuhl als Support
Bevor Blaudzun mit seinem Gig begann, hinterließ zunächst Julie Kuhl als Support einen feinen Eindruck. Die Frankfurter Songwriterin wurde von ihrem Bruder Lasse begleitet und war noch ein wenig von einem dreiwöchigen Infekt gehandicapt. Auf Platte sind ihre Songs wesentlich opulenter arrangiert, doch auch in der Duo-Variante schien der Arlo-Parks-meets-Billie-Eilish-Style der jungen Nachwuchshoffnung durch. Ab sofort ein neuer S&B-Geheimtipp. Das Los des Geheimtipps scheint Blaudzun auf ewig anzuhaften. Und das, obwohl seine Musik alles mitbringt, um alle Charts zu erobern. Die Tanzbarkeit der besten Franz-Ferdinand-Tracks sowie eine eingängige, Melancholie und Euphorie einfangende Melodieseligkeit sind seine Trümpfe. Live mit so viel Verve dargeboten, dass nun jeder nach den 90 Minuten mit dem Gefühl des Glücklichseins nach Hause gehen konnte. Zehn Songs von „L…