Black Sea Dahu: White Creatures – Albumreview

Reeperbahn Festival 2018 Black Sea Dahu by Gérard Otremba

Ästhetischer und geheimnisvoller Indie-Folk der Schweizer Band Black Sea Dahu

Für Sounds & Books gehörten sie zu den Entdeckungen des diesjährigen Reeperbahn Festivals.  Ihr Auftritt im Sommersalon bestätigte die hohen Erwartungen, die man vorab nach dem in diesem Magazin vorgestellten Song des Tages („In Case I Fall For You“) stellte, man konnte sich von den Live-Qualitäten der Schweizer Band überzeugen und einige Track des Debütalbums White Creatures hören. Der erste Longplayer in der noch jungen Bandhistorie liegt nun vor und überzeugt durch anmutige Indie-Folk-Ästhetik. Das Live-Versprechen ihres Konzertes auf dem Reeperbahn Festival lösen Black Sea Dahu scheinbar mühelos auf dem Album ein.

Der zauberhafte Indie-Folk von Black Sea Dahu

Black Sea Dahu White Creatures Cover Mouthwatering RecordsDas Kollektiv um die Songwriterin, Sängerin und Gitarristin Janine Cathrein (an der Platte beteiligt waren noch ihre ältere Schwester Vera an Gitarre und Bass, ihr jüngerer Bruder Simon an Cello, Percussion und Keyboard, Paul Märki an Gitarre und Bass, Nick Furrer am Schlagzeug und Perkussion sowie Ramon Ziegler an den Tasteninstrumenten) hebt sich mit seinem feinsinnigen Indie-Alternative-Folk  auf White Creatures wohltuend von bekannten Mustern ab. Die fragil arrangierten Kompositionen scheren sich nicht um einen Strophe-Refrain-Strophe-Ablauf, sondern mäandern auf zauberhafte Weise durch Zeit und Raum. Nach einem zweiminütigen, geheimnisvollen Naturschauspiel als „Intro“, machen Black Sea Dahu mit dem Titeltrack „White Creatures“ weiter, mit Janine Cathreins barmendem und intensivem Gesang, harmonischem Dream-Folk-Pop, einem bluesigen Unterton und jazzigen Anleihen.

Sehnsüchtig, verträumt und ergreifend

„The Core“ hingegen beginnt  wesentlich düsterer, evoziert Einsamkeit, Leiden und Trauer und lässt einen erschauern. Lieblichen Folk-Pop schummeln Black Sea Dahu trotzdem in den Song hinein. Ein lyrisches Gitarrenspiel ragt bei „Take Stock Of What I Have“ heraus, während „Pure“ so intim wie nur möglich anfängt und anschließend über sechs Minuten lang majestätisch dahingleitet, verträumt, sehnsüchtig und ergreifend, ein Offenbarung. Von der Musik dieses Albums geht eine stetige hypnotische Wirkung aus. Die Songs von Black Sea Dahu verdrehen einem im positivsten Sinne den Kopf. Das dramatische „In Case I Fall For You“, das verspielt-naturalistische „My Dear“ und der an Jeff Buckley erinnernde Abschlusstrack „Big Mouth“ sind weitere musikalische Höhepunkte dieses vorzüglichen Longplayers. Black Sea Dahu legen die Messlatte mit White Creatures sehr hoch.

„White Creatures“ von Black Sea Dahu ist am 12.10.2018 bei Mouthwatering Records erschienen.

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