Billy Idol live in Hamburg 2022

Billy Idol live Hamburg 2022 Barclays Arena by Gérard Otremba Sounds & Books

Die „Rock’n’Roll-City Hamburg“ ist nach dem Konzert von Bill Idol in der Barclays Arena um eine Attraktion reicher

Am gestrigen Donnerstag, 06.10.2022, gab Billy Idol  im Rahmen seiner „The Roadside“-Tour ein Gastspiel in der Hamburger Barclays Arena. Vor circa 7000 Besuchern spielte die Edel-Punk-Ikone mit seiner fünfköpfigen Band, bestehend aus den Gitarristen Steve Stevens und Billy Morrison, Bassist Stephen McGrath, Schlagzeuger Erik Eldenius sowie Keyboarder Paul Trudeau seine Klassiker aus den 80er-Jahren und ein paar Songs jüngeren Datums. Die Fans zeigten sich von der ersten Minute an begeistert, kein Wunder, schließlich eröffnete der mittleerweile 66-jährige Billy Idol das Set mit dem unverwüstlichen „Dancing With Myself“.  

Von „Dancing With Myself“ bis „Rebel Yell“

Zuvor jedoch traten The Foxies als Support auf. Die Pop-Punks aus Nashville sind auf ihrer ersten Europa-Tour überhaupt und legten mit ihrer lebhaften Frontfrau Julia Lauren Bullock einen engagierten und launigen 30-Minuten-Gig hin. Um 21 Uhr hieß es dann allerdings Bühne frei für Billy Idol, der mit seiner klasse aufspielenden Band eine gut durchdachte und stimmige Setlist präsentierte. Zu Beginn also „Dancing With Myself“ und an dritter Position „Flesh For Fantasy“, mittig „Eyes Without A Face“, mit „Mony Mony“ (wer Tommy James covert, muss ein guter Mensch sein) ging es auf die Zielgerade, die mit „Rebel Yell“ nur ein krönendes Ende kannte. Dazwischen streute Idol neue Stücke wie „Cage“ und „Running From The Ghost“ ein, gute und energetische Rocksongs, die sich perfekt in die bodenständige, 90-minütige Show einfügten. Die Fans, zumeist Menschen, die Idols Musik noch aus ihrer Jugend kennen, bekamen zwar dessen typische Posen zu sehen, doch übertrieb es Idol mit der Selbstinszenierung  nicht und überließ häufig seinem Gitarristen Steve Stevens die Bühne, der mit diversen Soli (gerne auch mit Led-Zeppelin-Verweisen) sein Können unter Beweis stellte.

Immer noch eine coole Socke, der Billy Idol

Punk hat Idol in seiner Solo-Karriere natürlich nicht mehr wirklich gemacht, weshalb nur „One Hundred Punks“ seiner Band Generation X sowie die „Born To Lose“-Coverversion von Johnny Thunders And The Heartbreakers (dem ein oder anderen sicherlich auch in der Fassung  der Toten Hosen bekannt) auf diese Zeit verwiesen. Am Ende von „White Wedding“, das ähnlich enthusiastisch bejubelt wurde wie „Rebel Yell“ stand Billy Idol wie ein Statue in ikonenhafter Kampfhaltung da, den Kopf nach unten geneigt, die rechte Faust in die Höhe gestreckt. Die von ihm ausgerufene „Rock’n’Roll-City Hamburg“ war an diesem Abend um eine Attraktion reicher. Und beim nächsten Mal noch „Sweet Sixteen“ und „Catch My Fall“ in die Setlist integrieren und alle Wünsche wären erfüllt. Billy Idol ist immer noch eine coole Socke.  

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