Berlin-Marathon 2024: Die sechste Woche der Vorbereitung

Gute Form zur Halbzeit der Vorbereitung auf den Berlin-Marathon 2024, aber eine altbekannte Fersenverletzung macht sich bemerkbar

von Gérard Otremba

Das war schon ein ziemlicher Schock, als sich am Dienstagabend die Stelle an der Innenseite der rechten Ferse wieder gemeldet hat. Schmerzhaft gemeldet hat. Die Stelle, an der im Januar eine Schleimbeuteentzündung diagnostiziert worden ist. Ich war guten Mutes, diesen Blödsinn hinter mich gelassen zu haben, zumal ich das Training für den Berlin-Marathon 2024 in den letzten sechs Wochen vollkommen beschwerdefrei absolvieren konnte. Jedenfalls ließ mich die Ferse in dieser Zeit in Ruhe. Am Dienstagabend jedoch waren sowohl Abtastschmerz also auch Beschwerden beim Gehen nicht zu leugnen. Leider kamen die Schmerzen ohne Vorwarnung, beim Training am Vormittag gab es noch keine Probleme.

Mit Intervallen zum Berlin-Marathon 2024

Kommen wir (das königliche „Wir“, ihr wisst schon, wie in den Leitartikeln und frei nach dem Dude) also zu den sportlichen Aspekten der sechsten Woche der Vorbereitung für den Berlin-Marathon 2024. Nach einem dringend benötigten lauffreien Montag, der, aufgrund mangelnder Sportübertragungen im Fernsehen, als ein Post-Olympia-Blues-Tag abgehackt werden muss, stieg ich am Dienstag mit einem Intervalltraining in die 33. Kalenderwoche ein. 4×1000 Meter standen auf dem von mir selbst gebastelten Plan, die ich – wie schon die 6×800 in der Vorwoche (siehe Beitrag) – erneut im Stadtpark am Jahnring entlang lief, also mit dem dortigen Gelände spielend und nicht auf der dafür prädestinierten Jahnkampfbahn. Die Zeiten von 4:14/4:01/4:09 und 4:00 waren besser als erwartet und stimmten mich absolut zufrieden.

Die hohe Luftfeuchtigkeit war schwierig

Beim lockeren 9-Km-Jogging-Lauf am Mittwoch merkte ich die schmerhafte Ferse gute 3,5 Km lang, danach so gut wie gar nicht mehr, was ich zunächst einmal als ein gutes Zeichen wertete. Der Lauf selbst war sehr entspannt und erholsam, am Ende ein 5:39-Schnitt bei einem Durchschnittspuls von 118. Ganz anders sah es natürlich am Donnerstag aus, als ich zum Tempodauerlauf antrat. Das Wetter war reichlich gewöhnungsbedürftig in Hamburg, eine enorme Luftfeuchtigkeit breitete sich aus, nach 2 Km war mein Shirt völlig durchgeschwitzt und klebte an meiner Haut, auf den letzten vier Kilometern regnete es zusätzlich, das machte die Sache nicht unbedingt einfacher. Stand während des Laufs kurz davor, nach zehn Km aufzuhören, kämpfte mich dann aber doch durch die schwüle Wärme zu den im Plan festgehaltenen zwölf durch. Schneller als der 4:42-Schnitt war an diesem Tag für mich gar nicht möglich, und das war auch gut so. Puls bei 141, auch das völlig okay für diese Wetterverhältnisse.

Der Longrun als Wochenabschluss

Am Freitag durfte sich meine Physiotherapeutin um meine Ferse kümmern, die beim Donnerstaglauf zwar zu spüren war, aber nicht mehr so vehement wie am Dienstagabend, bevor ich am Samstag 45 Minuten zum Warmwerden zu Hause auf dem Rad auf der Rolle strampelte und anschließend noch 9 Km mit einem 5:42-Schnitt und einem Puls von 114 durch den Stadtpark joggte. Ein reiner kurzer Erholungslauf. Zu einem solchen wurde der Longrun am Sonntag ebenfalls. Oder irgendwo an der Grenze zu GA1. Jedenfalls war ich 2:51:36 unterwegs, schaffte dabei 31 KM, was einem Schnitt von 5:33 entspricht, bei einem Puls von 119. Finde ich klasse, dass meine Form bei den Longruns diesen Puls bei dem Tempo vorweist. Und es fühlte sich konditionell tatsächlich relativ locker an. Zu Beginn merkte ich einen Unterschied zwischen rechter du linker Ferse, je länger der Lauf dauerte, desto geringer fiel er aus. Aufpassen muss ich da aber nach meiner Vorgeschichte trotzdem.

Vorbereitungshalbzeit für den Berlin-Marathon 2024

Die sechste Woche der Vorbereitung für den Berlin-Marathon 2024 mit insgesamt 71 Km abgeschlossen (nach 48 und 61 in den beiden Wochen zuvor). Nun steigt die Pyramide in den nächsten vier Wochen wieder an, und dann ist auch schon wieder das Tapering angesagt. Ich kann nur hoffen, dass die Schleimbeutel bis dahin durchhalten, dass einmal die Woche Physio und tägliche Dehn/Stabi-Übungen dabei helfen. Es bleibt spannend. Meine Form jedenfalls stimmt zur Halbzeit der Marathonvorbereitung.    

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