Beatsteaks live in Hamburg – Konzertreview

 

Dankbare Beatsteaks euphorisieren die Fans beim Konzert am 18.10.2017 in der Großen Freiheit 36

„Uns gibt es seit 22 Jahren. Dass wir immer noch vor ausverkauftem Haus spielen dürfen, ist alles andere als selbstverständlich. Wir wissen das sehr zu schätzen“, sagt Arnim Teutoburg-Weiß und schaut dabei vom Bühnenrand aus in die vollgepackte Große Freiheit 36. Es ist, als wolle er jedes einzelne Gesicht erwischen, jedem einzelnen im Raum persönlich danken. Es ist das letzte Luftholen vor dem Finale Grande. Kurz danach wird die Band noch ein letztes Mal den Refrain von „I Don’t Care As Long As You Sing“ spielen – und die Halle zum Abschluss noch einmal in kollektive Glückseligkeit führen.

Zwei Stunden und ein atemloser Ritt durch die Banddiskographie liegen da schon hinter ihnen. Es ist genau diese Dankbarkeit, diese ungehemmte Freude und der Spaß am gemeinsamen Musikerlebnis, die eine Beatsteaks-Show so besonders macht. Arnim und seine Mitstreiter sind nicht einfach nur eine fantastische Live-Band, sie sind eine Gang, die trotz des anhalten Erfolgs noch immer an die Kraft von Musik glaubt. Die es versteht, aus einem Abend ein Ereignis zu machen. Leichtfüßig, lässig, ganz selbstverständlich passiert das. Sie saugen die Zuneigung des Publikums auf und geben sie x-fach zurück und umgekehrt. Immer weiter, bis am Ende die ganze Halle ausgepowert und glücklich ist.

Auf ihrer „Yours“-Tour spielen die Beatsteaks – auch als Danke für ihre Fans – bewusst in kleineren Hallen. Für ihren nächsten Hamburg-Besuch im März 2018 ist die Sporthalle gebucht. Dann werden mehr als 7000 Menschen zu ihren Songs feiern. Heute Abend sind es rund 1500. Es ist auch dieser umstand, der den Abend so besonders macht. Die Setlist an diesem Abend lässt kaum Wünsche offen. Ein grooviges „Mrs. Right“, das brachiales „Hey Joe“ und „Frieda Und Die Bomben“ (gesungen von Bernd Kurtzke) leiten den Abend ein, in dem Hits wie „Jane Became Insane“, „Automatic“, „DNA“ „Demon’s Galore“ „Milk And Honey“, und „Let Me In“ ebenso zum Zuge kommen wie eher selten gespielte Nummern wie „She Was Great“ oder „To Be Strong“.

Schön, wie sich die Songs vom neuen Album nahtlos einfügen. Das gilt für „Abbadu“ ebenso wie für „Policoro“, „Fever“ oder „You In Your Memories“. Vor allem aber die im Zugabenblock gespielte „L Auf Der Stirn“ wird zu einem Konzerthighlight, zumal Deichkind sich nicht lumpen lassen und die Bühne betreten. Um kurz vor elf ist das Konzert vorbei. Gehen will da keiner. Noch etwa 20 Minuten bleibt das Publikum klatschend im Saal, hofft auf eine weitere Zugabe. Die aber gibt es erst im März.

(Beitragsbild: Paul Gärtner)

Kommentare

  • <cite class="fn">Julia</cite>

    Es war schon um kurz nach halb 11 vorbei. Schade, leider etwas kurz. Vor allem nach der Ankündigung, die ganze Nacht spielen zu wollen.

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