Prächtiger Pianopop mit sehr persönlichen Texten – das kann Brian Christinzio aka BC Camplight wie kaum ein Zweiter. Auch Queen- oder Pulp-Fans können hier andocken.
von Werner Herpell
Wird das nun endlich der Durchbruch für einen, der ebendiesen schon so lange verdient hätte? Ein angemessener Riesenerfolg zumindest in breiteren Indie-Kreisen – von den „großen“ Popcharts gar nicht zu sprechen. Ja, es wäre schön, wenn der supertalentierte Brian James Christinzio aka BC Camplight mit seinem neuen Album „A Sober Conversation“ über jubelnde Kritiker hinaus eine Anerkennung erhielte, die ihm seit 20 Jahren zusteht. Denn dies ist eine wirklich tolle Platte, wahrscheinlich seine
beste (was der 46-Jährige wohl selbst ahnt, wenn ich seine vorsichtig euphorischen Einlassungen in den Socials richtig deute).
Die Sache mit der ersten Million
Überbordendes Selbstbewusstsein scheint BC Camplight, diesem unter einem etwas lächerlichen Pseudonym auftretenden Singer-Songwriter – gebürtig aus New Jersey, lange wohnhaft in Manchester -, ansonsten nicht zu eigen zu sein. Dafür aber Selbstironie. So singt er im neuen Lied „When I Make My First Million“, einer Ballade, für die
Jahrgang 1960. Langjähriger Agentur-Journalist für Politik und Panorama/Kultur, zuletzt mit Schwerpunkt Musik inklusive Albumbesprechungen und Themenplanung. Nach dem Magister-Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik in Münster/Westfalen von 1990 bis 2022 Redakteur der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Musikalische Vorlieben sind breit gestreut - von Singer-Songwriter und Folk über Indie-Pop und Rock bis zu klassischem Soul und (Piano-)Jazz. Ein paar Namen gefällig? Zehn seiner Helden mit "Inselplatten" (in alphabetischer Reihenfolge): The Beatles, Nick Drake, Marvin Gaye, Brad Mehldau, Prefab Sprout, Radiohead, Paul Simon, Bruce Springsteen, Wilco, Neil Young.von Werner Herpell