Basia Bulat: Good Advice – Album Review

Viel fröhlicher Pop auf dem neuen Album der kanadischen Musikerin

von Gérard Otremba

Seit 2007 veröffentlicht Basia Bulat alle drei Jahre ein neues Album, Good Advice ist dementsprechend ihr nun vierter Longplayer. Doch nichts, was die kanadische Musikerin die bisherigen Vergleiche mit Joni Mitchell oder gar Joanna Newsom einbrachte, ist auf Good Advice zu hören. Kein intimer Folk, keine Singer-Songwriter-Kleinode, kein ausladender Folk-Pop, kein Americana mehr. Aber umtriebigen, euphorischen Gute-Laune-Pop, den verbreitet Basia Bulat fast durchgehend mit ihren zehn neuen Songs. My Morning Jacket-Mastermind Jim James, der auf Good Advice Gitarre, Synthesizer, Bass und Saxophon spielt und von einigen anderen Musikern aus Louisville, Kentucky, begleitet wird, hat im dortigen La La Land Studio Good Advice produziert. Für Basia Bulat haben sich die 600 Reise-Meilen von Kanada nach Kentucky gelohnt.

Das Album beginnt mit dem enthusiastischen und treibenden Sixties-Pop von „La La Lie“, dessen Chorus so herrlich eingängig und alle ungestüm umarmend daherkommt und einen schlicht umwirft. Auch „Long Goodbye“ hat Drive und vermittelt Ausgelassenheit und Fröhlichkeit, fehlt eigentlich nur noch überschwängliches Handclapping. „Let Me In“ und „In The Name Of“ reduzieren bereits das angeschlagene Tempo der ersten beiden Songs, doch auch opulenter Soul-Pop kann beflügeln. Leise Momente verwehrt uns Basia Bulat nicht, der Titelsong „Good Advice“ und auch „Time“ sind wunderschöne, sehnsüchtige Balladen. „Infamous“ und „Fool“ changieren zwischen Melancholie und Euphorie, hier kommt Bulat ihrer kanadischen Kollegin Feist so nah wie nie zuvor. Verträumt der sanfte, schwebende Pop in „The Garden“ und mit dem ähnlich langsamen und erhabenen „Someday Soon“ beschließt die 31-jährige Sängerin dieses mit viel knuffiger Popmusik ausgestattete Album.

„Good Advice“ von Basia Bulat ist am 12.02.2016 bei Secret City Records / Rough Trade erschienen.

 

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