BAP live in Hamburg 2024 – Konzertreview

BAP live Hamburg 2024 Laeiszhalle by Gérard Otremba Sounds & Books

Verdamp lang her“: BAP gastieren mit ihrer „Zeitreise 81/82“ in der Hamburger Laeiszhalle und lassen keine Wünsche offen

Text und Fotos von Gérard Otremba

Am Ende, nach über drei Stunden Spielzeit, steht Wolfgang Niedecken allein mit Gitarre und Mundharmonika auf der Bühne der Hamburger Laeiszhalle und singt noch ein allerletztes Lied. „Helfe kann dir keiner“ in bester Südstadt-Dylan-Manier als krönender Abschluss des Konzerts der  BAP-„Zeitreise 81/82“. Ein besseres vorweihnachtliches Geschenk als diese Tour hätte die Kölner Band ihren Boomer-Fans, die BAP schon in den 80ern erlebt haben, nicht machen können. Eine Zeitreise zu den wichtigsten und wohl immer noch besten Alben „Für usszeschnigge!“ und „Vun drinne noh drusse“. Am 02.12.2024 spielen Wolfgang Niedecken – einzig noch verbliebenes Mitglied aus der damaligen Zeit – und seine jetzige Formation, die zuletzt 2022 live im Hamburg auftrat (Sounds & Books berichtete), das erste von zwei ausverkauften Konzerten in Hamburg.

Ein großes BAP-Fest

Auf dem Programm also alle Lieder der beiden

Durchbruchsplatten, erweitert durch einige Klassiker aus den ersten beiden Alben. So ähnlich, wie man es aus dem Live-Vermächtnis „Bess demnähx“ aus dem Jahr 1983 kennt, die auch fast alle in der S&B-Liste der Top-50-Songs von BAP auftauchen. Das Konzert gerät von Beginn an zu einem großen Fest und als geneigter BAP-Hörer, der die Kölscher Mundartrocker zwar erst Ende der 80er erstmalig live erlebt hat, aber mit den besagten Alben einige Jahre zuvor durchaus sozialisiert wurde, kommt man während der 190 Minuten aus den nostalgischen Erinnerungen kaum heraus. In diese 190 Minuten packen Wolfgang Niedecken, Multi-Instrumentalistin Anne De Wolff, Keyboarder Michael Nass, Bassist Werner Kopal, Schlagzeuger Sönke Reich, Gitarrist Ulrich Rode sowie Saxophonist Axel Müller, Trompeter Christoph Moschberger und Posaunist Franz Johannes Goltz insgesamt 32 Songs und lassen keine Wünsche offen.

von Gérard Otremba

Jahrgang 1969. Selbständiger Journalist und als Chefredakteur verantwortlich für den Inhalt von Sounds & Books. Muss mit Sounds & Books Geld verdienen, um seine Miete bezahlen zu können. Begann seine journalistische Karriere in den 90ern für die Frankfurter Musikzeitschrift Kick’n’Roll, bevor er einige Jahre als freier Mitarbeiter für die Frankfurter Rundschau tätig war. Seit 2010 Online-Veröffentlichungen. Rezensent beim Rolling Stone-Magazin. Autor der Schriften „Die geheimen Aufzeichnungen des Buchhändlers“ sowie „Ein weiterer Tag im Leben des Buchhändlers". Großer Bewunderer der Musik von The Beatles, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Neil Young, Van Morrison, Wilco, Nick Cave und Element Of Crime. Sympathisant des FC St. Pauli, Marathonläufer. Lebensmotto: „Rock’n’Roll Can Never Die“.