Dirigent Daniel Mahoney und das Papageno Orchster auf einer zeitlosen Reise durch den „Avatar“-Kosmos in Hamburg
Text und Fotos von Joaquin Alaaddin Avciogullari
“Wasser. Erde. Feuer. Luft”
Nicht wenigen dürften diese vier Worte noch vertraut vorkommen, stellen sie doch die einleitenden Worte des Intros der Erfolgsserie „Avatar – Der Herr Der Elemente“ dar. Diese feierte am 21.02.2025 das zwanzigjährige Bestehen seit der Premiere im Jahr 2005. Passend zu diesem Jubiläum haben Liebhaber der Serie derzeit die Möglichkeit, in verschiedenen Spielstätten die Musik der Serie live zu erleben, die vor wenigen Jahren unter Leitung des Avatar-Komponisten und Emmy-Preisträgers Jeremy Zuckerman eine orchestral besetzte Neuauflage erhielt.
Ein einmaliges Erlebnis
Dieses Vergnügen hatten am 16.03.2025 auch die Besucher in der Barclays Arena in Hamburg. Unter der Leitung des Dirigenten Daniel Mahoney nahm das Papageno Orchester die Besucher mit auf eine über zweistündige nostalgische und emotionsgeladene Reise durch die einzelnen Staffeln und durch die Kindheit nicht weniger Zuschauer. In Begleitung der Solisten Anna, Luffy Ling und Oscar Cruz und dem Einsatz sonderbarer Instrumente wie der Guzheng, japanischen Taikotrommeln oder der Pipa wurde der fernöstliche Charme der Kulisse und Musik hervorragend betont. Für ein bestmögliches Gesamterlebnis kamen für die Produktion Komponist Jeremy Zuckerman und Original-Cutter der Serie Jeff Adams zusammen, um ein harmonisches Zusammenspiel aus Musik und gründlich ausgewählten und neu zusammengesetzten Schlüsselszenen ein einmaliges Erlebnis zu schaffen.
Die Avatar-Charaktere
Während bei der Setlist die Chronologie anhand der Bücher/Staffeln Wasser, Erde und zum Schluss Feuer beibehalten wurde, wurden innerhalb der einzelnen Stücke neue narrative geschaffen, die in ihrer Handlung dennoch schlüssig blieben und oft eine besondere Entwicklung eines Themas oder eines Charakters über den Verlauf der Geschichte zusammenfassten. Anhand tosenden Applauses wurde schnell klar, welche Momente und Charaktere den Zuschauern besonders nahestanden. Charaktere wie die blinde Erdbändigerin Toph, der Blaue Geist (ein Alias des Prinzen Zuko) oder Prinzessin Azula konnten sich über immenses und sofortiges Jubeln ab den ersten paar Tönen erfreuen.
Auch nicht zu kurz kamen zwei der wohl emotionslastigsten Momente der Serie. Die Gesangseinlage zu „Leaves From The Vine“, die Onkel Iroh seinem im Krieg gefallenen Sohn an dessen Geburtstag widmet. Aber auch die lange einsame Reise des Bisons Appa während „Appa’s Lost Days“, die auf seine Entführung folgte, führte sicherlich dazu dass sich so manch einer währenddessen die Tränen verkneifen musste.
Achterbahn der Gefühle
Insgesamt erlebte man eine regelrechte Achterbahn der Gefühle, die alle Facetten abdeckte, von Angst, Verzweiflung, Trauer, Anspannung, bis hin zu Freundschaft, Hoffnung und Liebe. Letztere positive Elemente wurden auch während der Zugabe stark betont, als der humoristische und ursprünglich recht kurze Titel „Secret Tunnel“ minutenlang orchestral mit einem wunderbaren Zusammenschnitt aus allen drei Staffeln/Büchern in die Länge gezogen wurde und nahezu einen Tribut an die Serie zu zollen schien und mühelos zusammenfasste, was die Serie im Kern ausmacht und weshalb sie eine solche Zeitlosigkeit besitzt.
















