Armin Sengbusch und die geheimen Sinfoniker: Ich kann fühlen, dass du einsam bist – Album Review

Liedermacherästhetik und poetisches Songwriting

von Gérard Otremba

Der Hamburger Poetry-Slammer, Autor, Kabarettist, Fotograf, Dichter und Musiker Armin Sengbusch legt mit Ich kann fühlen, dass du einsam bist sein erstes Album vor. Zusammen mit den geheimen Sinfonikern hat er elf Songs eingespielt, die mit klassischer Liedermacherästhetik und Songwriter-Pop aufwarten. Mit seinem Debütalbum füllt Armin Sengbusch elegant die Lücke zwischen Niels Frevert und Klaus Hoffmann. Im Mittelpunkt steht seine durch unzählige Poetry-Slam-Auftritte gestählte Stimme, die auf Ich kann fühlen, dass du einsam bist klar, akzentuiert und zumeist anrührend klingt. Eine leise akustische Gitarre begleitet Sengbusch beim Eröffnungssong „Rechts & Links“, bevor sich die Band sanft in den melancholischen Sound wiegt. In „Denkmal“ lockern Percussion, zarte Bläser und eine teils verzerrte E-Gitarre den bedächtigen Rhythmus, während Piano und Streicher als zusätzliche Mittel die pointierte Alltagsbeobachtung von „Anonym“ perfekt in Szene setzen.

Ähnliches Soundszenario beschwört Armin Sengbusch beim jedoch beschwingten Songwriter-Pop in „Christine“. eine Art Fortführung zu „Michaela sagt“ von Element Of Crime, denn auch Christine sagt Sätze wie „das Beste an der Liebe ist das, was ich mir träum‘“.  „Stille“ überrascht mit einem Avantgarde-Slam-Hip-Hop-Blues, eine Ode an das Leben, ein beeindruckender Text, der mit der Quintessenz endet: „nimm dir, was du willst, aber nimm dir nicht dein Leben“. Von Melancholie, gar betörender Schwermut übermannt und in feierlicher Opulenz endend, steigt „Gedankenbäume“ (mit der großartigen Zeile „wenn du nicht am Bahnhof stehst, steigst du auch nie in den Zug der Liebe“) empor, während „Flickwerk“ ganz in sich ruht und in seiner Anmut und Schönheit tausend Tränen tief berührt. Im festlichen Pathos von „Hallo Gott“ besingt Sengbusch die Einsamkeit des Schöpfers und in „Lass Los“ überrumpelt er mit seinen geheimen Sinfonikern den Hörer mit polterndem Rock’n’Roll. Streicher veredeln wiederum den Liedermacher-Pop von „Kein Glück und kein Segen“ und das fast euphorisch anmutende „Traumfrau“ beendet den Longplayer. Armin Sengbusch zeigt auf Ich kann fühlen, dass du einsam bist die wunderbare Welt des poetischen Songwritings.

„Ich kann fühlen, dass du einsam bist“ von Arnim Sengbusch und den geheimen Sinfonikern erscheint am 12.12.2014 bei Timezone Records.

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