Album Nummer Sechs der Antilopen Gang ist in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes
von Michael Thieme
Oder? Mal schauen. Es ist ihr erstes Doppelalbum (check), bestehend aus einer Rap-Platte sowie einer Punkrock-Scheibe. Rap machen die Antilopen seit 2009 – und eine Punkplatte gab es von ihnen auch schon mal, als Bonus zu „Anarchie und Alltag“ (2017). Damals coverten die Antilopen sich allerdings selber, im Punk-Style. Dieses Mal sind die Punk-Stücke alles neue Eigenkompositionen (check).
Weder die Rap-, noch die Punkszene sind homogen
Das festzuhalten ist nicht so ganz unwichtig, weil die Antilopen Gang schon immer mehr mit z.B. Slime verbunden hat als zum Beispiel mit Haftbefehl. Viele Rappende, die sich in ihren Texten nicht nur auf Hedonismus, Drogengebrauch- oder Verkauf oder neuerdings zunehmend Mental Health beziehen, sondern Tagespolitik oder Sozialkritik formulier(t)en, haben Berührungspunkte mit der (politischen) Punkszene: Anarchist Academy z.B. veröffentlichten auf einem Punklabel und wurden häufiger in Punk-Gazetten gefeiert als in Hip-Hop-Zines, in der Skater-Szene hörte
man sowieso immer Beides und die Antilopen selber veröffentlichten, bis sie vor Kurzem mit „Antilopen Geldwäsche“ ihr eigenes Label starteten, bei JKP, dem Label der Toten Hosen. Musikgenreunabhängig könnte man vielleicht sagen, dass es Punk ist, den Finger in die Wunde zu legen und alle anzupissen. Das wiederum kann die Antilopen-Gang verdammt gut.
Das Statement zum 7. Oktober der Antilopen Gang
Mit „Oktober In Europa“ veröffentlichte die Gang im April einen Song, der die irritierenden Reaktionen auf den Überfall de…