Ane Brun: After The Great Storm

Ane Brun credit Annie Brownhill

Das erste von zwei neuen Alben der norwegischen Songwriterin Ane Brun pendelt zwischen elektronischen und analogen Sounds

Nach fünf Jahren Pause veröffentlicht Ane Brun nun gleich mit zwei Alben. Ursprünglich waren die achtzehn aufgenommenen Songs als ein Doppel-Album gedacht, doch überdachte Brun das Konzept in der unfreiwilligen Freizeit während der Corona-Pandemie. Die in Stockholm wohnende norwegische Musikerin, die sich vor zehn Jahren als Support und Backgroundsängerin bei Peter Gabriels „New Blood“-Tour ihre Meriten vor einem größeren Publikum verdiente, fügte noch einen Song hinzu und unterteilte die Aufnahmen in zwei Sammlungen, die von gegensätzlichen Stimmungen geprägt waren.

Ane Brun auf den Spuren von Portishead und Björk

Ane Brun After The Great Storm Cover Ballon Ranger Recordings

Dass die Fans so lange auf neues Material warten mussten, lag in einem persönlichen Schicksalsschlag begründet. Ihr Vater verstarb 2016 und Ane Brun benötigte drei Jahre Zeit, um wieder einen kreativen Prozess in Gang zu setzen und an der Nachfolge des in Norwegen und Schweden auf Platz eins gekletterten Longplayers „When I’m Free“. Der Knoten löste sich 2019, als sich die 44-Jährige in eine Hütte in den norwegischen Bergen zurückzog und innerhalb von drei Wochen fast alle Lieder der beiden neuen Platten schrieb. In Stockholm nahm Brun das Album mit Hilfe der Co-Produzenten Anton Sundell und Martin Hederos auf. In ihrem achten Album „After The Great Storm“ begibt sich Ane Brun auf die Spuren von Portishead und Björk. Eine Verschmelzung von elektronischen und analogen Sounds.

Verwunschen-zarte und verstörend-schöne Klänge

„After The Great Storm“ beginnt mit den geschmeidigen Grooves von „Honey“ und endet mit dem universellen „We Need A Mother“, einer traurigen wie eindringlichen Aufforderung zur Einheit mit sanft stolpernden Beats und verstörend-schönen Klängen. Dazwischen liegen so zauberhafte Songs wie das verwunschen-zarte, am Ende leicht dramatische Titelstück, das anmutig mäandernde, mit Streichern unterlegte „Don’t Run And Hide“ oder das schwermütige, die Zeit anhaltende, auf sieben höchst emotionalen Minuten ausgebreitete „Fingerprints“. Fast schon Indie-Pop-Hit-verdächtig erklingt hingegen das bei Sounds & Books als Song des Tages vorgestellte „Crumbs“. Ein absolut beeindruckendes Album.

„After The Great Storm“ von Ane Brun erscheint am 30.10.2020 bei Ballon Ranger Recordings. (Beitragsbild von Annie Brownhill) 

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