Andi Fins: Cooking, Puzzling, Working

Andi Fins credit Moritz Krämer

Andi Fins‘ „Cooking, Puzzling, Working“ schlendert lässig durch verschiedene Stimmungen, macht Genre-Haken und bleibt trotzdem ganz bei sich – mal sanft, mal verspielt, aber immer mit Groove.

von Mia Lada-Klein

Andi Fins bleibt mit seinem neuen Album „Cooking, Puzzling, Working“ seinem besonderen Stil treu. Der in Berlin lebende Musiker und Songwriter präsentiert ein Werk, das sich mit Leichtigkeit zwischen verschiedenen Einflüssen bewegt und doch stets seine eigene Handschrift trägt. Sein Sound verbindet Folk und Pop, angereichert mit elektronischen Elementen, raffinierten Arrangements und einer angenehm zurückgelehnten Atmosphäre. Dabei entsteht eine Reise durch unterschiedliche musikalische Stimmungen – von sanften Balladen über sommerlich-leichte Midtempo-Nummern bis hin zu verspielten, groovebetonten Songs.

Andi Fins eröffnet mit Leichtigkeit

Andi Fins Cooking Puzzling Working Albumcover

Den Auftakt macht „I Want I Want“ – erst sanft, fast schwebend mit elektronischen Einflüssen, dann plötzlich mit einem Hauch von Rock, wenn die Gitarre aus dem Hintergrund auftaucht. Für einen Moment blitzt „You Can Call Me Al“ von Paul Simon auf, aber nur als flüchtige Assoziation. Ein lockerer Einstieg, der klarmacht: Hier gibt es keinen Druck, keine überladenen Arrangements – nur Musik, die sich treiben lässt.

„Love It“ bleibt zunächst in elektronischen Gefilden, bevor die Gitarre übernimmt. Der Song fühlt sich an wie eine Autofahrt mit heruntergelassenen Fenstern an einem lauen Sommerabend – entspannt und ein bisschen nostalgisch. Doch bevor das Ganze in melancholisches Grübeln abdriftet, schiebt „The Moons Of Saturn“ mit einem sanften Reggae-Vibe die Wolken beiseite. Und gerade, wenn man sich gemütlich in der Sonne wiegt, kommt „You Need A Friend“ auf leisen Sohlen daher – eine unaufdringliche Ballade, die sich ins Ohr schleicht, ohne dabei große Gesten zu brauchen. Ein bluesiger Bass, dezente Disco-Anleihen, dazu behutsam platzierte elektronische Sounds – nichts drängt sich hier auf, aber alles sitzt genau da, wo es soll.

Andi Fins setzt auf Zurückhaltung

„On A Stick“ setzt auf ähnliche Zurückhaltung, genau wie der Rest des Albums. Und das ist die eigentliche Stärke von „Cooking, Puzzling, Working“: keine unnötigen Spielereien, sondern Details, die sich organisch ins Gesamtbild fügen. Mit „Only A Kiss“ kommt eine Spur von The Police ins Spiel, während „Split In Two“ britpoppige Vibes versprüht. Zum Schluss gibt es noch ein klavierlastiges Highlight, das das Album sanft ausklingen lässt – unaufgeregt, aber genau deswegen so wirkungsvoll.

Die Kunst des Subtilen 

Was „Cooking, Puzzling, Working“ so besonders macht, ist die Art und Weise, wie es verschiedene Genre-Anleihen aufgreift, sie aber nie vollständig bedient. Statt sich auf klare Stilrichtungen festzulegen, nutzt Andi Fins sie eher als Orientierungshilfen, um seinen eigenen, unverwechselbaren Sound zu formen. Die Songs lassen Assoziationen zu, bleiben aber letztlich in einem ganz eigenen Kosmos verankert.

Das Album ist kein Werk der lauten Töne oder spektakulären Höhepunkte, sondern überzeugt durch seine Feinheiten. Die Mischung aus organischen und synthetischen Klängen, federnden Beats, eingängigen Gitarrenlinien, sanftem Klavierspiel und verspielten Bassläufen erzeugt ein vielschichtiges Klanguniversum, das eine besondere Sogwirkung entfaltet. Es ist Musik, die gute Laune macht, ohne aufdringlich zu sein – detailverliebt, zurückhaltend und angenehm unaufgeregt.

„Cooking, Puzzling, Working“ von Andi Fins erscheint am 28. Februar 2025 via From A Mountain Records. (Beitragsbild Moritz Krämer)

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