Die australische Rockband Amyl And The Sniffers präsentiert ihr neues Album „Cartoon Darkness“ mit einem energiegeladenen Auftritt
Text von Sebastian Meißner, Fotos von Lena Daetz
Draußen vor der Großen Freiheit 36 werden Schwarzmarkt-Tickets für 200 Euro und mehr gehandelt. Drinnen ist schon um kurz nach 19 Uhr proppenvoll. Keine Frage: Amyl And The Sniffers sind ein absolutes Must-See dieser Tage. Als die Australier am 22.11.2024 um kurz nach 20 Uhr mit „Doing In Me Head“ auf die Bühne der restlos ausverkauften Großen Freiheit treten, ist die Euphorie im Saal entsprechend groß.
Wie einst Iggy Pop
Und die Band brettert los, als gäbe es kein Morgen. Bassist Gus Romer (ab der Hälfte der Show oben ohne), Schlagzeuger Bryce Wilson im FC St. Pauli-Trikot und Gitarrist Declan Mehrtens schleudern die Songs dreckig und hart ins Publikum. Die Show gehört aber einzig
Amy Taylor in der Bühnenmitte. Sie headbangt, kickt in die Luft wie eine Mixed-Martial-Arts-Kämpferin, spuckt auf den Bühnenboden und rennt immer wieder von einem Ende des Fotografengrabens zum anderen, wie man es nur vom jungen Iggy Pop – übrigens ein erklärter Fan der Sniffers – kennt. Wer denkt, dass sie das Tempo des ersten Songs nicht lange wird halten können, irrt sich. Die 25-Songs-Show ist ein Nonstop-Feuerwerk ohne jegliche Verschnaufpause.
Gespür für Intensität bei Amyl & The Sniffers
Natürlich spielen die Australier haufenweise Material ihrer neuen Platte „Cartoon Darkness“, auf der Amyl And The Sniffers ihren Sound weiter ausgebaut und flexibilisiert haben, ohne dabei an Härte zu verlieren…