Altin Gün: Aşk – Albumreview

Altin Gün credit Catharina Gerritsen

Mit ihrem fünften Album „Aşk“ kehrt die Amsterdamer Band Altin Gün zurück zum anatolischen Spacerock

Zuletzt wurde es poppiger: „Âlemund“ und „Yol“ waren beides gute Alben – und doch für Anhänger:innen der ersten Stunde eher eine Irritation. Die Stücke waren austauschbarer geworden, orientierten sich eher am Pop des Westens denn am Rock des Orients. Mit „Aşk“ kehren die Amsterdamer nun zurück zu ihren Wurzeln und klingen wieder eher wie auf „On“ und „Gece“. Was auch daran liegen dürfte, dass alle hier vertretenen Stücke Neuinterpretationen traditioneller türkischer Volkslieder sind.

Altin Gün zwischen Funk, Disco und Folk

Diese interpretiert das Sextett mal funky („Leylim Ley“), mal im Stile alter

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Disco-Klassiker („Doktor Civanım“), mal folkig („Dere Geliyor“). Die Kombination aus tanzbarem Groove, spacigen Riffs und orientalischer Melancholie ist unwiderstehlich. Besonders heraus stechen „Çıt Çıt Çedene“ und „Kalk Gidelim“, die beide in Sachen Songwriting und Spannungsaufbau bleibenden Eindruck hinterlassen.

Musikalische Universalität

Dabei gelingt es Altin Gün mühelos, das klassische Material aufzufrischen und bemerkenswert modern klingen zu lassen. Auch das ist ein Geheimnis dieser Band: eine gewisse Zeitlosigkeit und musikalische Universalität, die ihre Musik trotz aller eindeutigen Assoziationen immer auch so originär sein lässt, dass sie über jeden Vergleich erhaben ist. Und: „Aşk“ ist ein Grower, ein Album, das mit jedem neuen Durchlauf immer noch tiefer vordringt. Stark!

„Aşk“ von Altin Gün erscheint am 31.03.2023 bei Glitterbeat/Indigo. (Beitragsbild von Catharina Gerritsen)

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