Alphaville live in Hamburg 2025

Alphaville live Hamburg 2025 Inselpark Arena by Niko Schmuck Sounds & Books

Auf ihrer „Forever Live! – Best Of 40 Years“-Tour gastierte die Synthpop-Band Alphaville in der Hamburger Inselpark Arena

Text von Gérard Otremba, Fotos von Niko Schmuck

Für eine ganz kurze Zeit war die Band Alphaville ein auch internationales Aushängeschild der deutschen Popmusik. Bereits die zu Beginn 1984 erschienene Debütsingle „Big In Japan“ ging durch die Decke, erreichte Platz 1 in den deutschen Charts, eine Top-Ten-Platzierung im UK, und mischte sich sogar unter die ersten 100 in den USA (dort ebenfalls höchste Position in den Dance Charts). Es folgten mit „Sounds Like A Melody“ und „Forever Young“ zwei weitere Top-5-Singles in Deutschland und auch das Debütalbum „Forever Young“ brachte den gleichen Erfolg. Wer als Jugendlicher in den 80ern aufwuchs, kam an diesen Megahits der aus Münster stammenden Synth-Pop-Band nicht vorbei, die Songs liefen in einer Tour im Radio. Ganz besonders die Edel-Ballade „Forever Young“ brannte sich in das kollektive Gedächtnis der Formation um Sänger Marian Gold.

Alphaville mit ordentlich viel Punch

Nach diesem kometenhaften Aufstieg konnten Alphaville allerdings nicht mehr an den frühen Triumph anknüpfen. Aber die drei  Single-Evergreens kennt jeder und genügend Fans hat die Band immer noch, um am 14.02.2025 die bestuhlte Inselpark Arena in Hamburg auf der „Forever Live! – Best Of 40 Years“-Tour fast komplett zu füllen. Der 70-jährige Marian Gold zeigte sich immer noch sehr gut bei Stimme und seine Band, bestehend aus Bassistin Alexandra Merl, den beiden Background-Sängerinnen Elisabeth Markstein und Ulrike Weidemüller, Gitarrist David Goodes, Schlagzeuger Jakob Kiersch sowie Keyboarder Carsten Brocker, spielte und sang mit ordentlich viel Punch, der Sound war aber trotzdem mehr als akzeptabel (in Mehrzweckhallen ja manchmal immer so ein heikles Thema).

Ein Schauspieler im Publikum

„Big in Japan“ boten Alphaville schon früh an vierter Stelle – vorher erinnerte sich Marian Gold noch an seine Zeit in West-Berlin in den Siebziger Jahren, als er am Bahnhof Zoo ausstieg und all die dort versammelten seltsamen Gestalten ihn mit einem „Welcome to West-Berlin“ begrüßten. Letztendlich der Startschuss für seine folgende Musikkarriere. Auf die zwei weiteren Welthits mussten die circa 2000 Besucher – darunter auch Schauspieler Ingo Naujoks („Morden im Norden“, vorher auch beim Charlotte-Lindholm-Tatort) – noch bis kurz vor Schluss warten.

Dazwischen lagen Songs, die einem mit ihrem Pathos zwischen Fernsehgarten und ESC geradezu erschlugen („Call Me“, „Carry Your Flag“), aber auch das fast schon soulige „Fools“, das rockige „Red Rose“ (mit Gesangsbegleitung von Golds Tochter Lilly Becker, die dieses Lied schon als Siebenjährige mal mit ihrem Vater zusammen singen wollte) sowie das quietschbunte „Sensations“. Das Alphaville aufführten, obwohl es im Online-Umfrage-Voting nach den Lieblingssongs, auf dem die Setlist basierte, nicht in die engere Wahl gekommen war.

Gute Alphaville-Show

Zum Schluss dann also das viel umjubelte „Sounds Like A Melody“ sowie das Lichtermeer zu „Forever Young“, das selbstverständliche für Gänsehaut und DEN sentimentalen Moment des Abends sorgte. Eigentlich sollte ein Alphaville-Konzert mit diesem Song enden, aber für eine Zugabe kam die Band nochmal zurück und mit den vielen „Lalalas“ von „State Of Dreams“ konnte man dann nach einer guten, zwei Stunden dauernden Show, auch bestens gelaunt den Heimweg antreten.                      

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