Aimee Mann: Queens Of The Summer Hotel

Aimee Mann by Sheryl Nields

Aimee Mann macht auch auf ihrem neuen Album „Queens Of The Summer Hotel“ immer noch schöne Musik

Aimee Mann macht schöne Musik. Als Solistin seit nunmehr fast 30 Jahren. Mit ihren Beiträgen zum Paul-Thomas-Anderson-Film „Magnolia“ ging ihr Songwriter-Stern 1999 auch in Deutschland auf, zumal sie im selben Jahr ihr Album „Bachelor No. 2“ veröffentlichte, auf dem sie teilweise Material des Soundtracks verwendete. Die 1960 in Richmond, Virginia, geborene Musikerin, die Cineasten durch ihre Nebenrolle als deutsche Nihilistin im Coen-Film „The Big Lebowski“ ebenfalls bekannt sein dürfte, steht in der Tradition von Carole King und erhielt für ihre 2017 erschienene Platte „Mental Illness“ den Grammy für das beste Folkalbum.

Songwriter-Folk mit Streicher- und Holzbläser-Arrangements

Aimee Mann Queens Of The Summer Hotel Cover SuperEgo Records

Ein Jahr später begann Mann mit dem Schreiben neuer Musik, als sie sich bereit erklärte, Songs für die Bühnenadaption des Psycho-Dramas „Girl, Interrupted“ der US-amerikanischen Schriftstellerin Susanna Kaysen zu komponieren, die in ihrem Buch den Aufenthalt in einer psychischen Klinik und den späten 60er-Jahren beschreibt. Passte also thematisch ganz gut, beschäftigte sich Aimee Mann auf „Mental Illness“ mit eigenen psychischen Problemen. Eine Art zweiter Teil des Vorgängeralbums, der von Manns unverkennbarer, immer sehr wärmender und trostspendender Stimme sowie den von Paul Bryan orchestrierter Streicher-und Holzbläserparts dominiert wird. Für die 15 auf „Queens Of The Summer Hotel“ befindlichen Tracks – davon zwei kurze Interludes – benötigt Aimee Mann nur knapp mehr als eine halbe Stunde.

Aimee Mann evoziert eine kammerfolkartige Atmosphäre

Die Orchester-Arrangements fallen zwar dominant, aber doch immer dezent aus, so dass sich häufig eine kammerfolkartige Atmosphäre ausbreitet. Einige Songs klingen wiederum durchaus wie gepflegter Lounge-Jazz, der für Mann-Fans an manchen Stellen möglicherweise etwas ungewohnt sein könnte. Aber selbstverständlich hat Mann auch für „Queens Of The Summer Hotel“ wieder einige ihrer besten Songs geschrieben. Das von Sounds & Books zum Song des Tages gekürte „Suicide Is Murder“ gehört trotz der Schwermut zu den eingängigsten des Albums. Aber auch der sehnsüchtige, verführerische und an Joni Mitchell erinnernde Opener „You Fall“, das fast schon fröhlich anmutende „You Could Have Been A Roosevelt“ oder der herzergreifende Closer „I See You“ zeigen die Songwriterin in Hochform. Und so bleibt festzuhalten: Aimee Mann macht immer noch schöne Musik.

„Queens Of The Summer Hotel“ von Aimee Mann erscheint am 05.11.2021 bei SuperEgo Records / The Orchard. (Beitragsbild von Sheryl Nields)

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