Aaron Frazer: Into The Blue – Albumreview

Aaron Frazer credit Rosie Cohe

Elf geschmeidige Soul- und R&B-Song hat Aaron Frazer für sein zweites Solo-Album „Into The Blue“ aufgenommen

von Gérard Otremba

Normalerweise trommelt und singt Aaron Frazer Backings bei den Indications, der Begleitband von Durand Jones. Dass der amerikanische Songwriter und Multi-Instrumentalist aber auch auf sich gestellt eine gute Figur abgibt, hat er 2021 bewiesen, als er mit dem auch von Sounds & Books rezensierten „Introducing…“ sein Solo-Debütalbum veröffentlichte. Damals von The-Black-Keys-Sänger und Produzent Dan Auerbach auf die Spur gebracht, diesmal war der Grammy-Preisträger Axel Goose als Co-Produzent an seiner Seite, der für seine Crate-Digging-Samples und die Zusammenarbeit mit Hip-Hop-Künstlern wie Freddie Gibbs, Madlib und Brockhampton bekannt geworden ist.

Aaron Frazer zwischen Trip-Hop und Northern Soul

Aaron Frazier Into The Blue Cover

Elf Tracks sind auf

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„Into The Blue“ versammelt, mit denen Aaron Frazer sehr schön die Bandbreite der modernen Soulmusik. Die beim 1991 in Baltimore geborenen Künstlers zwar häufig wie aus den 70er-Jahren klingt, aber wie schon die Wahl des Mitproduzenten zeigt, verschließt sich Frazer nicht vor der zeitgemäßen Einflüssen. Im Titeltrack „Into The Blue“ lässt er cineastische Streicher auf Trip-Hop-Beats prallen, was im Ergebnis eine sich sanft wiegende, himmlische Hymne ergibt. In „Fly Away“ arbeitet Aaron Frazer mit Hip-Hop-Rhythmen, über denen sein ausgeprägter Falsett-Gesang thront. Ähnlich wie die meisten Songs von „Into The Blue“ gerät auch „Fly Away“ sehr smooth. Im Prinzip heben sich aus dieser Gleichmäßigkeit zwei Lieder heraus. Die Single „Payback“ treibt einen mit seinem Northern-Soul-Sound, den fuzzigen Gitarren, dem pulsierenden Bass und seiner Hyperaktivität sofort auf die Tanzfläche. Genauso wie „Easy To Love“, das jedoch im funky Disco-Pop wildert. Beide klasse.

Im Oktober live in Hamburg und Berlin

Der Rest des Albums ebenfalls. Sehr geschmeidige, ruhige Soul- und R&B-Songs, die melancholische Sommerabende evozieren („Dime“, im Duett mit der spanischen Sängerin Cancamusa), angenehm grooven wie das von uns zum Song des Tages gekürte „Time Will Tell“, oder wie der Closer „The Fool“ mit einem jazzigen Piano enden. Songs, die mit ihrer unaufgeregten und unaufdringlichen Art positiv auffallen. Feine Platte. Am 21.10. in Hamburg (Mojo Club) sowie am 22.10. in Berlin (Columbia Theater) live zu bestaunen.

„Into The Blue“ von Aaron Frazer erscheint am 28.06.2024 bei Dead Oceans / Cargo Records. (Beitragsbild von Rosie Cohe)  

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