A-ha live in Hamburg 2022 – Konzertreview

A-ha live Hamburg 2022 Barclays Arena by Gérard Otremba

Eine glücklich machende Zeitreise in das Jahr 1985 mit der norwegischen Synthpop-Band A-ha

Man darf bei A-ha-Konzerten mittlerweile auch im Parkett sitzen. Schließlich ist man keine sechzehn mehr. Jedenfalls waren 1985, als die norwegische Band mit ihrer ersten Single „Take On Me“ den internationalen Durchbruch schaffte, sicherlich viele der Besucher des Konzerts am 12.05.2022 in der fast ausverkauften Hamburger Barclays Arena im eben diesen oder einem ähnlich jungen Alter. Damals war Sänger Morten Harket 25, hübscher Posterboy und erklärter Schwarm zahlreicher weiblicher Teenager. Und er erklomm mit seiner Stimme wahnsinnige Höhen. Und mit dem wirklich toll gemachten Video zu „Take On Me“ (mittlerweile über eine Milliarde Zugriffe auf Youtube) bekam das Synthpop-Trio die heavy rotation auf MTV.

Eine spannende erste Konzerthälfte

Es folgte der Weltruhm und der „Ritterschlag“ mit dem James-Bond-Titelsong zu „The Living Daylights“ („Der Hauch des Todes“). Synthpop war schwer angesagt in den 80ern und auf der Tour zum 40-jährigen Bandbestehen – pandemiebedingt wurde die Tour bereits zweimal verschoben, aber so passt es nun mit dem Jubiläum – katapultieren A-ha ihre Fans in die Vergangenheit und präsentieren ihr Debütalbum „Hunting High And Low“ in voller Länge. Ihrem Erstlingswerk widmen sich Sänger Morten Harket, Keyboarder Magne Furuholmen und Gitarrist Pål Waaktaar-Savoy, samt Unterstützung an Bass, Schlagzeug und Keyboard, allerdings erst im zweiten Teil des insgesamt gut 100 Minuten währenden Auftritts.

Zuvor liefern sie eine spannende und sogar ziemlich rockige erste Hälfte bis zur 20 minütigen Pause ab, die mit „I‘ve Been Losing You“ und „The Living Daylights“ große Hits, mit „Crying In The Rain“ die wunderschöne Carole-King-Coverversion und mit der edlen Ballade „You Have What It Takes“ einen Ausblick auf das im Herbst geplante Album „True North“ enthält.

A-ha spielen drei Hits ganz zum Schluss

Sehr schnell wandeln die Fans im Parket die Sitz- in Stehplätze um, so lässt es sich natürlich auch besser zur Musik bewegen. Frontmann Morten Harket sieht immer noch gut aus, kann immer  noch schön singen, übt sich prinzipiell in vornehmer Zurückhaltung und überlässt Keyboarder Magne Furuholmen die Kontaktaufnahme mit den Fans. Der freut sich, wieder in Hamburg spielen zu können und hofft in einer Ansage, dass sich die zukünftige Generation um unseren Planeten kümmern wird. Ihr Album „Hunting High And Low“ spielen sie nach der Pause zwar komplett, allerdings in einer kruden Reihenfolge und heben sich das Beste bis zum Schluss auf.

Die sieben Songs bis zum Finale furioso muten da schon wie ein leidliches Vorgeplänkel an, bevor „Hunting High And Low“ und „The Sun Always Shines On T.V.“ das Hamburger Publikum zum Kochen bringen. Es sind die Hits, auf die alle gewartet haben. Und als Zugabe dann den Mega-Hit „Take On Me“ und der Lautstärkepegel der Begeisterung erfährt die nächste Dimension. Dank A-ha eine glücklich machende Zeitreise in das Jahr 1985.

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Kommentare

  • <cite class="fn">Matthias</cite>

    Schöner Bericht Gérard, der den Nagel auf den Kopf trifft. Es war ein wirklich tolles Konzert.

  • <cite class="fn">Peter Marienfeld</cite>

    A-ha.hat in der langen Band-Geschichte so viele wunderschöne Songs herausgebracht, von denen die meisten auf den Konzerten nie gespielt werden. Ich finde es ein bisschen schade, dass es auch diesmal nicht der Fall war. Glaube, dass selbst Morten, Magne uns Pal „Take on me“ nicht mehr hören können …

  • <cite class="fn">Kirsten Lübke</cite>

    Ja, toll war es – von der Seite bisschen Zuviel Bässe zu hören. Mein 14j. Sohn war mit und dankbar, dass ich ihn mitgenommen hatte
    Eine super schöne Digital-Show im Hintergrund – wir waren alle in der Vergangenheit, im Jetzt und in der Zukunft❤️

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