Moka Efti Orchestra: Erstausgabe

Moka Efti Orchestra Erstausgabe Cover Motor Music

Das Moka Efti Orchestra lässt das Berlin der 20-Jahre wieder aufleben

Als Regisseur Tom Tykwer für seine Fernsehserie „Babylon Berlin“ noch den Sound benötigte, beauftragte er dafür den Berliner Komponisten und Arrangeur Nikko Weidemann. Dieser stellte ein ganzes Orchester zusammen, das als Hausband des Moka Efti Tanzpalastes in einigen Szenen der auf dem Kriminalroman „Der nasse Fisch“ von Volker Kutscher basierenden, überaus populären Verfilmung zu sehen ist. Aus der Auftragsarbeit für die Szenenmusik hat sich eine Eigendynamik entwickelt, die nun im Debütalbum des Moka Efti Orchestra (MEO) mündet.

Das Moka Efti Orchestra und die Fernsehserie „Babylon Berlin“

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In ihrer „Erstausgabe“ kann das Moka Efti Orchestra logischerweise nicht von „Babylon Berlin“ lassen. Wer den Soundtrack kennt, begegnet einigen guten Bekannten, allen voran das von Severija Janušauskaitė gesungene düster-euphorische „Zu Asche, zu Staub“. Der litauischen Sängerin gehört insgesamt viermal die Leadstimme: Im cineastisch-dramatischen „Snake – Together Alone“, im charmant-lässigen, mit Indie-Pop-Noir-Versatzstücken arrangierten „Die Nacht“, sowie im unfassbar schwermütigen „Vaskresenje (Gloomy Sunday)“. Die Mischung des MEO aus Jazz, Swing, Ragtime, Tango und Chanson, der die 20-Jahre Berlins aufleben lässt, sitzt mit jeder Note. Da haben die Komponisten und Arrangeure Nikko Weidemann, Mario Kamien und Sebastian Borkowski sowie das Ensamble ganze Arbeit geleistet.

Eine „Erstausgabe“ zum Genießen

Sie öffnen dabei auf „Erstausgabe“ das musikalische Repertoire für die Moderne, wenn sie Höchste Eisenbahn-Sänger Moritz Krämer „Süße Lügen“ singen lassen. Oder katapultiert sich Krämer in die Vergangenheit? Wie auch immer, das MEO verknüpft die Zeiten scheinbar mit einem lockeren Fingerschnippen. Das hat Stil und Klasse, wie irgendwie alles auf diesem Album. Logischerweise lauern Brecht/Weil-Kompositionen an vielen Ecken der Platte, und an anderer ein staubtrockener, von Roland Satterwhite vorgetragener Blues („Crocodile Blues“). Und das wilde „Frenzy“ sowie das elegante „Rainbow“ stehen den Berlin-typischen Songs „Lange Beene“, „Wannsee Weise“ und „Tschuldigensemal“ gegenüber. Diese „Erstausgabe“ genießen wir in vollen Zügen.

„Erstausgabe“ von Moka Efti Orchestra erscheint am 14.02.2020 bei Motor Music. (Beitragsbild: Albumcover)

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