Neue Alben von Gengahr, Squirrel Flower und Alex Mayr

Gengahr Fotocredit Jay Whitehead

Review der am 31.01.2020 erscheinenden Alben von Gengahr, Squirrel Flower und Alex Mayr

Gengahr: Sanctuary

Gengahr Sanctuary Cover Liberator Music

Nach ihren auch bei Sounds & Books besprochenen Alben „A Dream Outside“ und „Where Wildness Grows“ melden sich Gengahr nun mit „Sanctuary“ zurück. Jack Steadman vom Bombay Bicycle Club hat die dritte Platte der Londoner Indie-Rock-Pop-Band produziert, die zwischen eingängigem Pop und Art-Rock-Gefilden changiert. Das Quartett, bestehend aus Sänger und Gitarrist Felix Bushe, Gitarrist und Keyboarder John Victor, Bassist Hugh Schulte und Schlagzeuger Danny Ward, findet immer mehr seinen Platz zwischen Placebo und Editors, scheut nicht vor Experimenten und bewegt sich gleichzeitig weiter in Richtung Pop. Zu den Highlights von „Sanctuary“ zählen der überwältigende, bei uns als Song des Tages vorgestellte Opener „Everything & More“, der funky Indie-Disco-Track „Heavenly Maybe“, das soulige „Soaking In Formula“ sowie die verspult-verspielte, an Tindersticks erinnernde, das Album abschließende Ballade „Moonlight“. Von Homers „Odyssee“ beeinflusst, zeigt Felix Bushe einmal mehr seine Qualitäten als Songschreiber und die Band Mut zur Vielfalt.

„Sanctuary“ von Gengahr erscheint am 31.01.220 bei Liberator Music / Mushroom Group. (Beitragsbild von Jay Whitehead)

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Squirrel Flower: I Was Born Swimming

Squirrel Flower I Was Born Swimming Cover Full Time Hobby

Als ein wunderbares Songwritertalent entpuppt sich Ella O’Connor Williams auf ihrem unter dem Moniker Squirrel Flower veröffentlichten Debütalbum „I Was Born Swimming“. Die von Gabe Wax (Adrienne Lenker, Palehound, Cass McCombs) produzierte Platte mausert sich bereits im ersten Hördurchgang zu einem schnell ans Herz gewachsenen Kleinod in Sachen DIY-Songwriter-Ästhetik. Allerspätestens bei „Flower Song“, wenn Williams, lediglich von hingetupften Gitarrenlicks begleitet, ihren Text über die schmerzhaften Seiten einer Beziehung mit  barmend-schöner Stimme intoniert, liegen wir ihr zu Füßen. Die 24-jährige, in Boston beheimatete Musikerin beherrscht den pointierten und strahlenden Indie-Rock („Red Shoulder“, „Oh Honey“, „Street Light Blues“) genauso wie die filigranen Seiten des Songwriter-Handwerks („Eight Hours“, das an dieser Stelle als Song des Tages gekürte „Headlights“, „Belly Of The City“). Ein perfekter Auftakt für die Album-Karriere von Squirrel Flower. Für Fans von Angie McMahon, Julia Jacklin und Big Thief.

„I Was Born Swimming“ von Squirrel Flower erscheint am 31.01.2020 bei Polyvinyl Records / Full Time Hobby.

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Alex Mayr: Wann fangen wir an?

Alex Mayr Wann fangen wir an Albumcover

Ein weiteres Debütalbum. Die Mannheimer Musikerin Alex Mayr hat vor fünf Jahren die EP „Gut gegen Böse“ veröffentlicht, trat u.a. im Vorprogramm von Sophie Hunger auf, sang bei Casper und spielte Klavier bei Dagobert. Neben ihrem musikalischen Dauerpartner Konrad Henkelüdeke an Schlagzeug und Percussion, hat sie mit Konstantin Gropper von Get Well Soon einen weiteren kompetenten Musiker und Produzenten an ihre Seite geholt. Auf „Wann fangen wir an?“ versammeln sich dreizehn persönliche, selbstreflektierende Songs, die Mayr als kluge Texterin ausweisen und zwischen Judith Holofernes und Antje Schomaker verorten lassen. Ihre Kompositionen entziehen sich allzu gängigen Strukturen, sind aber trotzdem catchy und immer charmant. Als Anspieltipps mögen das verträumte, hier als Song des Tages prämierte „Ein Pilot“, das überschwängliche „Japan“, das mitreißende „Deine Schuhe“ oder die Abrechnung „Landjugend“ dienen. Doch gibt es auf diesem noch viel mehr zu entdecken. Deutschsprachiger Songwriter-Pop gehobener Qualität.

„Wann fangen wir an?“ von Alex Mayr erscheint am 31.01.2020 bei Alex Mayr Rekorder.  

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