Linus Reichlin: Keiths Probleme im Jenseits

Linus Reichlin credit David Biene

Ein kurzweiliges Roman-Lesevergnügen über Keith Richards von Linus Reichlin

Ein Schock für alle: Keith Richards ist tot! Kein Fake, die Nachricht wird von allen Online-Medien bestätigt. Doch während die Welt den Gitarristen der Rolling Stones betrauert, geschieht das Unwahrscheinlich-Wahrscheinliche. Denn wer sonst, als die alle Drogen- und sonstige Kapriolen überlebende Musiker-Legende könnte dem Tod ein Schnippchen schlagen? Eben. Nur ein Keith Richards ist in der Lage das scheinbar Unmögliche zu bewerkstelligen. Und so erwacht der bereits für tot erklärte Richards zu neuem Leben und zieht sich unerkannt auf eine einsame Insel zurück.

Der (un)tote Keith Richards

Linus Reichlin Keiths Probleme im Jenseits Cover Galiani Verlag

Sein Leibarzt Ben Harper kontaktiert den Wahrscheinlichkeitstheoretiker, Physiker, Autor und Hobbymusiker Fred Hundt, der dem „Riffmaster“ Richards die Todesüberwindung erklären soll. Hundt, aus dessen Perspektive Linus Reichlin die Geschichte erzählt,  hat Harper vor zwanzig Jahren kennengelernt, beide schworen sich, bei Notfällen sofort füreinander da zu sein. Und so fällt es ihm nicht wirklich schwer, seine Freizeitband, für die in wenigen Tagen ein wichtiges Konzert auf einer Scheidungsfeier auf dem Programm steht, im Stich zu lassen – auch sein Vortrag an einem Gymnasium ist nicht am höchsten in seiner Prioritätenliste angesiedelt. Fred Hundt folgt Harpers Hilferuf, unterschreibt eine Verschwiegenheitserklärung, informiert heimlich trotzdem seinen besten Bandkumpel Jake, der an Freds Geisteszustand zweifelt, lernt Richards kennen und gerät in einen Strudel absonderlicher Geschehnisse, ein amouröses Abenteuer inklusive. An der Seite seines großen Musikhelden entstehen sogar neue Songs, die den Traum von einer späten Karriere im 60-jährigen Hundt neu entfachen.

Linus Reichlin lässt den Rock’n’Roll nicht untergehen

Mit viel Humor, Charme und Fantasie nähert sich Linus Reichlin der lebenden Legende Keith Richards und unterhält mit seinem neuen Roman gar prächtig. Sein flott zu lesender Stil, die Musikaffinität mit Verweisen auf andere Größen älterer Generationen wie Bob Dylan oder The Beatles machen die Lektüre zu einem kurzweiligen Vergnügen. Die Quintessenz des Buches: Nicht nur Keith Richards ist unsterblich, auch der Rock’n’Roll wird ewig leben. Wenngleich nicht alle (Musik-)Träume in Erfüllung gehen und das Älterwerden nicht immer leicht ist.

Linus Reichlin: „Keiths Probleme im Jenseits“, Galiani Berlin, Hardcover, 978-3-86971-191-1, 20 Euro (Beitragsbild von David Biene).

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