Naima: Funken – Albumreview

Naima by Katharina Trudzinsky

Die Berliner Songwriterin Naima macht Musik zum Verlieben

Bereits mit ihrem zweiten, 2016 veröffentlichten Album „Immer Alles“ hat Naima Husseini die Aufmerksamkeit von Sounds & Books auf sich gezogen. Songs wie „Sterne“, „Mensch“ oder „Das süße Leben“ blieben mit ihren zugänglichen  und doch raffinierten Melodien haften und zeigten, wie innovativ deutschsprachiger Indie-Synthie-Dream-Pop sein kann. Die in Hamburg geborene und in Berlin lebende Songwriterin, die einst gemeinsam mit Valeska Steiner von Boy musizierte, nimmt mit dem Nachfolger „Funken“ den gelegten Faden auf und entzückt mit zehn neuen Liedern erneut.

Die Naima-Melancholie

Naima Funken Cover Chateau La La

Ähnlich wie auf „Immer Alles“ bestimmt eine grundlegende Melancholie Naimas Songs. Eine fluffige Westcoast-Melancholie, wie sie in diversen Fleetwood-Mac-Hits zugrunde liegt. Wie beispielsweise beim Plattenauftakt „On The Run“, an dieser Stelle schon zum Song des Tages gekürt. Eine Einladung zur Entschleunigung und Selbstfürsorge („Ich bin nicht on the run, ich bin nicht immer an / Ich bin nicht on the run, weil man manchmal nicht mehr kann “), geschmeidig, verträumt, verspielt, leger und doch groovy. „Alleine bin ich frei“ singt Naima in der anschließenden Hymne für alle Einzelgänger, „Gang Of One“, dazu Laid-Back-Gitarre, perlende Pianoakkorde und smoothige Saxophontöne. Wir werden Zeugen eines sehr, sehr edlen Songwritings, das sich durch das ganze Album zieht.

Charmante Musik von Naima

Geschickte Rhythmuswechsel dominieren das am Ende aufbrausende, sich gegen den Perfektionswahn richtende „Wolke“, während “Mosaik“ im Refrain zu Entrückung neigt. Naima sprüht sehr unaufdringliche, aber hell leuchtende Funken und wünscht sich mittels eines Raumschiffs „Woandershin“. Zauberhaft. Husseini versteht es zu überraschen, mischt sanft funkige Rhythmen mit Harfenklänge in „Wir bleiben wir“ und entwickelt den typischen Boy-Pop-Flow beim Titeltrack „Funken“. Naimas Musik besitzt unendlich viel Charme, „Drama“ hin oder her. Und selbst dieser Abschlusstrack schwebt irgendwie über den Dingen.  Musik zum Verlieben.

„Funken“ von Naima erscheint am 25.10.2019 bei Chateau La La / Broken Silence (Beitragsbild von Katharina Trudzinsky).

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