Mando Diao: Bang – Albumreview

Mando Diao by Viktor Flumé

Mando Diao 2019: Catchy wie früher und dreckiger als je zuvor

Der einvernehmliche Abschied von Sänger und Gitarrist Gustaf Norén war 2015 ein markanter Einschnitt in der Karriere der schwedischen Indie-Rock-Formation Mando Diao. Fast 20 Jahre lang war er gemeinsam mit dem zweiten Sänger und Gitarristen Björn Dixgård für das Songwriting der Band aus Borlänge zuständig, die uns mit „Dance With Somebody“ einen der Über-Hits der Nuller-Jahre bescherte. In den letzten Jahren vor Noréns Ausstieg betraten Mando Diao abseitige Wege und fanden 2017 mit dem auch bei Sounds & Books besprochenen Album „Good Times“ wieder zurück in die eine solide und souveräne (alte) Spur.

Mando Diao zwischen Rolling Stones und AC/DC

Mando Diao Bang Cover Playground Music

Good times eben, die mit „Bang“ noch intensiver beschworen werden. So tief in den Seventies-Rock wie auf seinem neunten Studio-Album ist das Quintett wohl noch nie eingetaucht. Ihre altbekannte Indie-Rock-Catchyness legen Mando Diao zu Beginn der Platte in dem bei uns als Song des Tages vorgestellten „One Last Fire“ an den Tag, der griffig vorwärtsprescht. Ähnlich verhält es sich mit dem anschließenden „He Can’t Control You“, das nach bewährter Formel die Tanzbeine animiert. Der Folk-Soul-Blues-Gospel „Long Long Way“ hingegen groovt mantraartig, während „Don’t Tell Me“ noch mit einer funky Note aufwartet. Der großartigste Track von „Bang“ heißt jedoch „I Was Blind“, das die Blues-Rock-Anleihen von AC/DC sucht und auch im reichen Output der Früh-Siebziger-Rolling-Stones fündig wird.

Geschüttelter Rock’n’Roll

Der vielleicht überraschendste Song des Albums, und es ist doch gut zu wissen, dass Mando Diao nach so langer Zeit noch für positive Überraschungen gut sind. Und so geht das erfreulicherweise auf Seite zwei des Albums weiter. Partylaune bei „Bang My Head“, himmelwärts fliegender Rock-Pop in „Get Free“, ein feierliches, vom dreckigen Rock’n’Roll begleitetes „My Woman“, die Stones treffen auf Creedence Clearwater Revival bei „Scream For You“ und mit einem nervös-pulsierenden „Society“ lassen die Schweden „Bang“ gebührend und krachend enden. Geschüttelt- und gerüttelter Rock’n’Roll. Gut so.

Bang“ von Mando Diao“ erscheint am 18.10.2019 bei Playground Music (Beitragsbild von Viktor Flumé).

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