Violent Femmes: Hotel Last Resort

Violent Femmes Pressefoto P

Die Violent Femmes: Facettenreich und so gut wie lange nicht mehr

Als „bodenständiges und souveränes Comeback-Album“ bezeichnete Sounds & Books „We Can Do Everything“ vor drei Jahren. Es war das erste Violent-Femmes-Album seit sechzehn Jahren, dem nun „Hotel Last Resort“ folgt, mithin das zehnte Studioalbum der Folk-Punk-Band aus Milwaukee. Neben Sänger und Gitarrist Gordon Gano und Bassist Brian Ritchie gehören wieder John Sparrow (Schlagzeug, Percussion) und Blaise Garza (Saxophon, Piano, Harmonium, uvm.) zu den beteiligten Musikern dieses Albums, die bereits beim Comeback involviert waren.

Gitarrist Tom Verlaine als Gast

Violent Femmes Hotel Last Resort Cover PIAS

Als Überraschungsgast fungiert Gitarrist Tom Verlaine von Television, der im Titletrack „Hotel Last Resort“ zu hören ist. Nicht nur aufgrund von Verlaines versierten Gitarrenspiels ragt dieser fünf Minuten lange Song heraus, der mit den für die Band so passenden Zeilen „I don’t change the chords anymore / The chords change by themselves“ beginnt und endet, sondern weil „Hotel Last Resort“ so finster-genial klingt wie „Things Have Changed“ von Bob Dylan. Insgesamt kommen die Violent Femmes auf „Hotel Last Resort“ ihrem wegweisenden, selbstbetitelten Debütalbum von 1983, das u.a. die Klassiker „Blister In The Sun“ und „Gone Daddy Gone“ enthält, so nahe wie nie zuvor in den Jahren danach. Es wird wieder nach Herzenslust in Straßenkötermanier geschrammelt wie in „I Get What I Want“ (hier sehr melodieselig) und „I’m Nothing“ (hier im aufgekratzten Galopp), das Repertoire aber auch auf vielfältige Weise erweitert.

Die Vielfältigkeit von Violent Femmes

Querweise zu Velvet Underground („Everlasting Love“) sind im Violent-Femmes-Kosmos bereits bekannt, ein im Stakkato-Tempo rappender Gordon Gano („Sleepin‘ In The Meetin‘“) indes eher weniger (und im Opener „Another Chorus“ eifert er gar dem Slacker-Hip-Hop eines jungen Beck nach). Sein Rap geht jedoch in einem aufregenden Euphorie-Gospel auf, bevor er sich mit seinen Gefährten zum Abschluss an eine freie Interpretation von Irving Berlins „God Bless America“ wagt. In „Adam Was A Man“ wagen sich Violent Femmes an eine herrliche Mischung aus The Wave Pictures und The Burning Hell, und das alles mit viel Sixties-Garage-Pop-Pastiche. Auch Jazz- und Blues-Anleihen bedienen sich die Herren und es funktioniert bestens. So, und nicht viel anders, muss ein neues Violent-Femmes-Album klingen.

„Hotel Last Resort“ von Violent Femmes erscheint als CD und LP am 30.08.2019 bei PIAS, digital ist das Album bereits erhältlich. (Beitragsbild: Pressefoto)

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