Status Quo live in Hamburg 2019 – Konzertreview

Status Quo live Hamburg Stadtpark 2019 by Gérard Otremba

Ausgelassene Rock’n’Roll-Partylaune im Hamburger Stadtpark mit Status Quo

Status Quo elektrisieren. Auch nach über 50 Jahren Bandgeschichte. Trotz diverser Umbesetzungen – zuletzt stieß nach dem Tod von Gründungsmitglied Rick Parfitt der Gitarrist Richie Malone zur Formation, davor 2013 der Schlagzeuger Leon Cave – hat die Boogie-Rock’n’Roll-Institution ihren Drive nicht verloren, wie sich fast 4000 Besucher am 25.07.2019 in der fast ausverkauften Hamburger Stadtpark-Open-Air-Arena überzeugen konnten. Im Gegenteil sprüht das Quintett  nur so vor Spiellaune und von Beginn an lassen sich die treuen Fans mitreißen. Status Quo versüßt dem Hamburger Publikum mit ihrem 90-minütigen Auftritt den bisher wärmsten Tag des Jahres.

Status Quo und die Reise in die Vergangenheit

Als Sänger und Gitarrist Francis Rossi, Keyboarder und Gitarrist Andy Bown, Bassist John „Rhino“ Edwards sowie Malone und Cave um 20 Uhr die Freilichtbühne betreten, herrschen immer noch Temperaturen von gut 30 Grad im Schatten vor, aber das ist den Fans egal, denn bereits zum Opener „Caroline“ wird heftig gewippt, getanzt und gesungen. Dass Rossi dieses Jahr nun auch schon seinen 70. Geburtstag feiern durfte, merkt man dem charismatischen Frontmann nicht an. Er kokettiert zwar immer mal wieder mit seinem Alter und gibt vor, sich an den Titel des im September erscheinenden neuen Status Quo-Albums nicht erinnern zu können (es heißt korrekterweise „Backbone“ und trotz der Ankündigung, keine neuen Songs zu spielen, schmuggelt die Band dann doch „Liberty Lane“ und „Cut Me Some Slack“ ins Programm), setzt aber seiner Fender Telecaster so zu wie vor vierzig Jahren. Status Quo reisen mit ihren Fans in die Vergangenheit der 70er-Jahre, als die britische Band mit ihrem an Chuck Berry orientierten, von Hardrock, Honky-Tonk-Boogie und Blues-Rock beeinflussten Rock’n’Roll die größten Erfolge feierte.

Die bekannten Hits am Ende des Auftritts

Rossi und & Co. geben mächtig Gas und berauschen sich selbst an der Zeitreise, feiern Songs wie “Something ‚bout You Baby I Like“, „Softer Ride“ oder „Hold You Back“ mächtig ab und sorgen spätestens bei „What You’re Proposing“ bei dem ein oder anderen Konzertbesucher für nostalgische Gefühle. Der Jubel kulminiert in den letzten 25 Minuten des Konzerts, als Status Quo, begleitet von einem lautstarken Fanchor, mit ihrer Version des Bolland & Bolland-Songs „In The Army Now“ zum großen Finale ansetzen. „Roll Over Lay Down“, „Down Down“, „Whatever You Want“ sowie der John Fogarty-Klassier „Rockin’ All Over The World“ folgen und beschließen den Auftritt im Hamburger Stadtpark, längst ist das Publikum euphorisiert. Die Band hatte viel Spaß, die Fans ebenfalls, trotz fehlender Zugaben. Fazit des Abends: „Let the good times roll“ und „It’s only rock’n’roll, but we like it“.  

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