The Black Keys: Let’s Rock – Albumreview

The Black Keys credit Alysse Gafkjen

Nach fünf Jahren Pause: Ein The Black Keys-Comeback mit viel Glam

Damit hat man irgendwie gar nicht mehr gerechnet. Mit einem neuem Album von The Black Keys. Hatte Tausendsassa Dan Auerbach doch viel zu viel um die Ohren in den letzten Jahren. Als Produzent, Studiomusiker und mit diversen Side-Projekten am Start, war der 40-jährige Musiker gut beschäftigt und veröffentlichte vor zwei Jahre mit „Waiting On A Song“ ein beachtliches, auch bei Sounds & Books rezensiertes Solo-Album. Aber schön, dass der Sänger und Gitarrist gemeinsam mit Schlagzeuger Patrick Carney wieder dem Blues-Rock frönt. „Let’s Rock“ heißt die neue Platte von The Black Keys, simpler und gleichwohl direkter kann man ein Rockalbum nicht betiteln.

The Black Keys unter Strom

The Black Keys Let's Rock Cover Nonesuch Records

Auf dem Cover prangt ein elektrischer Stuhl, Titel und Cover in einer Symbiose, sofern sich Auerbach und Carney auf die letzten Worte eines vor einigen Jahren in Tennessee hingerichteten, des Mordes verurteilten Angeklagten beziehen (wovon auszugehen ist). Und ja, Dan Auerbach und Patrick Carney stehen wie der Stuhl wieder unter Strom und rocken. Fünf Jahre nach ihrem Ausflug in den Psychedelic-Rock mit „Turn Blue“, überzieht das Duo ihren Blues-Rock diesmal mit viel Glam. Der Einfluss eines Marc Bolan von T. Rex ist unüberhörbar und bei „Eagle Birds“ springt uns „Jeepster“ geradezu entgegen. Den Früh-70er-Rock zelebrieren The Black Keys genüßlich und erinnern auch an die Rolling Stones oder Creedence Clearwater Revival. Und es donnert gar herrlich aus den Boxen, wenn „Lo/Hi“, in dem ein Hurrikan heraufzieht, erklingt. Dan Auerbach versteht es, störrische Riffs aus seiner Gitarre zu pressen, und so wird nicht einfach nur straight gerockt auf „Let’s Rock“.

Alle Vorzüge vereint

Der Rock von Auerbach und Carney hat auf der einen Seite Ecken und Kanten, glänzt auf der anderen indes mit einschmeichelnden Gesangseinlagen. Beides ist wunderbar in „Every Little Thing“ nachzuvollziehen. Einen typischen, mit Soul versetzten Black-Keys-Tanz-Smasher finden wir auf dem Album mit „Get Yourself Together“, während das anschließende „Sit Around And Miss You“ fast strotzt vor harmoniebeseeltem Seventies-Pop-Rock. Ob schleichender Balladen-Blues-Rock („Walk Across The Water“), mit hippieskem Psychedelic-Rock-Pop kokettierend („Go“), oder gewaltiger Hymnen-Stadion-Rock („Under The Gun“), The Black Keys werfen all ihre Vorzüge ins Comeback-Album und gewinnen. Ein Hoch auf die Gitarrenmusik.

„Let’s Rock“ von The Black Keys erscheint am 28.06.2019 bei Easy Eye Sound / Nonesuch / Warner Music (Beitragsbild von Alysse Gafkjen).

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