The Kooks live in Hamburg 2019

The Kooks live Hamburg 2019 Sporthalle by Gérard Otremba

Die britische Indie-Rock-Pop-Band The Kooks trumpft beim Hamburg-Konzert mit einem Best-Of-Programm auf

Auf ihrer Tour zum aktuellen, 2018 veröffentlichten und bei Sounds & Books besprochenen Album „Let’s Go Sunshine“ gastierte die britische Band The Kooks am 01.04.2019 in der mit circa 4000 Besuchern gefüllten Hamburger Sporthalle. Das aus Brighton stammende Quartett, bestehend aus Luke Pritchard (Gesang, Gitarre), Hugh Harris (Gitarre, Backing Vocals), Peter Denton (Bass, Backing Vocals) und Alex Nunez (Schlagzeug, Backing Vocals), brachte in 90 Minuten die Quintessenz ihres bisherigen, dreizehn Jahre währenden Albumschaffens live auf die Bühne. The Kooks machen vieles anders, als man es von anderen Bands gemeinhin kennt.

Songs von drei Alben im Mittelpunkt

Zwar ist das neue Album Anlass für die Tour, die vier adretten Herren spielen jedoch eben nicht fast alle Songs von „Let‘s Go Sunshine“, wie man es hätte erwarten können. Vielmehr steht das Output ihrer Alben „Listen“ sowie „Inside In/Inside Out“ (das gefeierte Debüt aus dem Jahre 2006) gleichranging im Mittelpunkt des Konzertes. Und so müssen sich die Fans bis zum sechsten Song gedulden, bevor sie mit „Four Leaf Clover“ den ersten Track aus dem letzten Longplayer zu hören bekamen. Versüßt wurde den Fans diese „Wartezeit“ mit dem euphorischen Auftakt „Always Where I Need To Be“ und gleich drei Stücken des Debütalbums in Folge („Sofa Song“, Eddie’s Gun“, „She Moves In Her Own Way“). The Kooks versetzen das Publikum mit ihren 2-3 Minuten-Songs (und einigen wenigen, etwas längeren), die sich aus Sixties-Garage-Rock, Brit-Pop und jeweils eine Prise Soul, Funk, Blues und Rock’n’Roll speisen, also sofort in einen Rauschzustand.

The Kooks und ihr Händchen für Hooks

Die vier Kooks-Mitglieder sind lässig und besitzen mit Luke Pritchard den charismatischen Frontmann, der die vielen weiblichen Fans in der Hamburger Sporthalle zu verzaubern vermag, und der sich als Animateur, Tänzer und Läufer, der die ganze Bühnenbreite zu nutzen weiß, in Szene zu setzen vermag. Gemeinsam verfügen sie über das Händchen für Hooks und einschmeichelnde Melodien wie die neuen Ohrwürmer „Four Leaf Clover“ und „All The Time“ sowie die Balladen „See Me Now“ (Pritchard allein am Piano) und „Weight Of The World“ (mit viel Seventies-Songwriter-Grandezza ausgestattet) auch live beim Hamburg-Konzert unter Beweis stellen. Und so gerät der Auftritt von The Kooks zu einer Art Best-Of-Programm mit neuen Songs.

Party-Laune

Die Tanz-Party-Laune wird mit „Ooh La“, „Forgive & Forget“, „Pamela“ und „Do You Wanna“ (samt Jam-Teil) hochgehalten, und mit „Jackie Big Tits“ und „Seaside“ aufs Schönste in der Vergangenheit geschwelgt. „Westside“ wird zelebriert, und spätestens beim wunderschönen „Junk Of The Heart (Happy)“ sind dann alle glücklich. Aber da verbschieden sich die Kooks auch schon wieder. Für zwei Zugaben kehren sie auf die Bühne zurück. Mit dem sehnsüchtigen Armeschwenksong „No Pressure“ und dem Klassiker „Naive“ runden The Kooks das Konzert in bestmöglicher Form ab. Kein Firlefanz, keine überflüssige Show, sondern grundsympathische Bodenständigkeit mit vielen „Danke Schöns“ prägen das Auftreten von der Kooks an diesem Abend. (Fotos von Gérard Otremba)

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