Jack Savoretti: Singing To Strangers

Jack Savoretti by Chris Floyd

Jack Savoretti verbindet sich erfolgreich mit Fremden

Den Titel seines neuen Albums erklärt Jack Savoretti mit folgenden Worten: „Es ist mein Job, für Fremde zu singen. Damit habe ich fast mein ganzes Leben verbracht. Ich habe für Freunde, meine Familie und Fans gesungen. Die habe ich jedoch schon auf meiner Seite und ich kann gewissermaßen alles singen. Fremde hingegen müssen überzeugt und berührt werden, Du musst eine Verbindung zu ihnen aufbauen.“ Im Titeltrack seines sechsten Albums überbrückt der britische Songwriter mit italienisch-deutsch-polnischen Wurzeln die Distanz zu den Fremden auf die innigste und berührendste Art, barmender Gesang und akustische Gitarre, funktioniert meistens, bei Savoretti auf jeden Fall, der seine Stimme sowohl geschmeidig als auch rau einsetzt.

Der Romantiker Jack Savoretti

Und was mit der akustischen Gitarre funktioniert, klappt auch später noch mit dem Piano bei „Things I Thought I’d Never Do“. Dass die Verbindung aber auch mit anderen Stilmitteln Erfolg hat, zeigt Jack Savoretti bei noch einigen anderen Songs. „Youth & Love“ zum Beispiel pulsiert mit einem funky Seventies-Disco-Soul-Groove voran, während der bei Sounds & Books bereits als Song des Tages vorgestellte Opener „Candlelight“ mit Grandezza, Streicher-Dramatik und cineastischer Opulenz überzeugt. Der Crooner steht Savoretti gut und auf den Einsatz von Streicher-Arrangements greift der 1983 geborene Songwriter auf seinem neuen Album häufig zurück. Jack Savoretti ist ein Romantiker im besten Sinne des Worte, der das Pathos nicht scheut, das in „Love Is On The Line“ seine schönsten Blüten treibt.

Soul-Melodram, Bob Dylan und Kylie Minogue

„Singing To Strangers“ nahm Savoretti mit seiner Live-Band in Ennio Morricones Studio und dessen manchmal düstere Filmmusik färbte teilweise auf die Arbeit des Briten ab. Solch dunkle, schwermütige, aber wunderschöne Passagen sind in „Dying For Your Love“ oder „Greatest Mistake“ zu hören. Als herausragender Song des Albums kristallisiert sich indes „What More Can I Do?“. Ein grandioser, melancholischer Soul-Schmachtfetzen, mehr herzerweichende Rührung und Melodram geht nicht. Dem überschwänglichen „Touchy Situation“ liegt übrigens ein alter Bob Dylan-Text zugrunde und ganz am Ende der Platte steht eine Live-Aufnahme von „Music’s Too Sad Without You“, ein Duett mit Kylie Minogue. Die Verbindung zu Fremden hat Jack Savoretti mit diesem Album bestens hergestellt.

„Singing To Strangers“ von Jack Savoretti erscheint am 15.03.2019 bei BMG / ADA / Warner Music (Beitragsbild von Chris Floyd).

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben