Superpunk: Mehr ist Mehr! (1996 bis 2012)

Superpunk by Markus Wustmann

Ein Denkmal für die Hamburger Kultband Superpunk

Über sechs Jahre ist es nun her, als Superpunk ihre Auflösung bekannt gaben und sich im Mai und Juni 2012 auf eine kleine letzte Abschiedstour begaben, mit den beiden Knust-Konzerten in Hamburg als krönenden Abschluss. Wie es der Zufall so wollte, war zur gleichen Zeit auch ein gewisser Bruce Springsteen mit seiner E Street Band in Deutschland unterwegs und der Zeitplan meinte es gut. Zwischen den Frankfurt- und Köln-Auftritten vom „Boss“ am Freitag und Sonntag noch schnell am Samstag zu Superpunk ins Zoom (ehemals der legendäre Frankfurter Club Sinkkasten), ein paar Tage später nochmal Springsteen in Berlin und dann wieder Superpunk im Knust. Die Musikgeschichte meinte es gut mit mir.

Zwischen Rock’n’Roll und der großen Showtreppe

Superpunk Mehr ist Mehr Cover Tapete RecordsWenn es zwischen 1996 und 2012 in Hamburg eine Kultband gab, dann hieß diese Superpunk. Der Northern Soul, Garage-Rock-Punk, Rock’n‘Roll und Pop, den Carsten Friedrichs (Gesang, Gitarre), Tim Jürgens (Bass), Lars Bulnheim (Gitarre), Thies Mynther (Keyboard) und Thorsten Wegner (Schlagzeug) in die Welt setzten, war meistens gut geschüttelt, er rumpelte und schepperte, manchmal schräg, aber häufig auch melodieverliebt, immer enthusiastisch und immer gut, um das Tanzbein – wie auch immer geartet – zu schwingen. Und manchmal bot das Quintett die große Showtreppe, das ganz große Kino, wie bei „Ich weigere mich aufzugeben“.

Die Box mit allen remasterten Superpunk-Alben

Dieser kultigsten aller Kultbands wird nun auf Idee von Tapete Records-Label-Chef Gunther Buskies mit der Box Mehr ist Mehr ein Denkmal gesetzt. Die auf CD und Vinyl erscheinende Box enthält alle fünf remasterten Studioalben, vom radikalen Frühwerk A bisserl was geht immer (1999), über das Hit-Album Wasser marsch! (2001), das an The Style Council erinnernde Einmal Superpunk, bitte! (2004) und Why Not!, mit dem eigentlich spätestens der Durchbruch hätte kommen sollen, bis hin zum lässigen Die Seele des Menschen unter Superpunk (2010). Aber da war bekanntlich das Feuerwerk schon vorbei und Carsten Friedrichs zog sich in die Bibliothek zurück. Das aber nachdrücklich.

Raritäten und Live-Aufnahmen

Darüber hinaus findet sich auf Mehr ist Mehr ein mit 23 Tracks bestücktes Raritäten-Album, ein umfassendes Booklet über die Geschichte der Band, sowie das Album „Nicht böse geboren – Live im Knust 2012“. Carsten Friedrichs und Tim Jürgens machten anschließend mit Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen weiter und brachten in der Zwischenzeit bereits vier Platten heraus, die man auch alle ins Herz geschlossen hat. Doch eine große Portion Wehmut kommt beim Hören der Superpunk-Scheiben ganz natürlich auf. Und die wird bei den Gedanken an diese Kultband auch immer bleiben.

„Mehr ist Mehr! (1996 bis 2012)“ von Superpunk ist am 06.12.2018 bei Tapete Records erschienen (Beitragsbild von Markus Wustmann).

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