Doe Paoro: Soft Power – Albumreview

Doe Paoro Soft Power Cover Anti- Records

Zeitlos schöner Soul-Pop von Doe Paoro

Soft Power ist das dritte Album der amerikanischen Sängerin Doe Paoro, die auf den bürgerlichen Namen Sonia Kreitzer hört. Die 34-jährige, in Los Angeles und Brooklyn lebende Songwriterin hat sich schwer von Künstlerinnen wie Amy Winehouse, Adele und Carole King inspirieren lassen, Sixties-Frauenbands wie die Shirelles, Ronettes oder The Supremes sind ebenfalls im Soul-Pop-Sound von Doe Paoro erkennbar. Vom Grammy-gekrönten Produzenten Jimmy Hogarth (Amy Winehouse, Sia, Paolo Nutini) perfekt in Szene gesetzt, besticht Doe Paoro auf Soft Power mit zeitlosen, häufig orchestralen Arrangements.

Doe Paoro zwischen Dusty Springfield und Amy Winehouse

Doe Paoro Soft Power Cover Anti- RecordsMitten im Sixties-Soul-Pop landet Paoro bereits im Eröffnungstrack „Over“. Lieblich-verspielte Gitarrenlicks, Roy Orbison-Drums, harmonische Backing Vocals, die an eben erwähnte Damenbands erinnern, und Doe Paoros sehnsüchtige, ausdrucksstarke, aber nie überkandidelte Stimme, so einfach und doch so nachhaltig kann Soul-Pop sein. Bluesiger, von Bläsern und Orgel unterstützt, fällt „Cage Of Habits“ aus, gleichsam auch dunkler, aber durch einen satten Drumsound auch mit einem verführerischen Groove unterlegt. Viel Traurigkeit liegt in Paoros Gesang bei „Guilty“, der Balladen-Soul mehr an den Seventies angelehnt, verhallte Gitarre, Piano im Vordergrund, eine elegante Bläsersection veredelt den Track, eine schöne Symbiose aus Dusty Springfield und Amy Winehouse.

Eine bewegende Ballade zum Schluss

An den Singer-Songwriter-Pop einer Carole King orientiert sich „Overboard“, „Cruelty Of Nature“ setzt diesen Trend fort, hier wieder mit mehr Soul und Gospel, und inkludiert ein jazziges Saxophon sowie eine Doors-Orgel. Als die berührende Ballade des Albums entpuppt sich „The Second Door“, während „Fading Into Black“ zwar leise Momente bietet, im Refrain indes mit überbordenden Pop aufwartet. Zeitlose Grandezza demonstriert Doe Paoro mit „The Projector“, Rockgitarre, Bläser, Backing Vocals inklusive. „Together Apart“ sucht die Nähe von Kollegin Rebecca Ferguson, für das raumgreifende „Roman“ ist keine Bühnen groß genug und „Walk Through The Fire“ reißt mit seinem euphorischen Pop mit. Mit der bewegenden, nur von einem zarten E-Gitarrenspiel begleiteten Ballade „The Vine“ endet Soft Power, ein Album, das zeigt, dass es kein Modernismen benötigt, um zeitlos-schönen Soul-Pop zu komponieren.

„Soft Power“ von Doe Paoro ist am 19.10.2018 bei Anti- Records erschienen (Beitragsbild: Albumcover).

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