Cullen Omori: The Diet – Album Review

Cullen Omori Fotocredit Josh Spencer

Cullen Omori bleibt ein kostbarer Geheimtipp

Zu großem Ruhm haben es Smith Westerns nicht gebracht. Vielleicht waren sie einfach ein paar Jahre zu früh. Heute träfe der mit reichlich 70s-Glam geschmückte Indierock der Chicagoer sicher tiefer ins Mark des Zeitgeistes. Anstatt zu klagen, entschied sich Sänger Cullen Omori, solo weiterzumachen. Nach dem charmanten Debut „New Misery“ von 2016 legt er nun sein neues Album vor.

Die Liebeslieder des Cullen Omori

Cullen Omori The Diet Cover Sub Pop„The Diet“ versammelt zwölf gitarrenpoppige Liebeslieder, die große Melodien mit nonchalanter Verhuschtheit paaren. Fast verschwenderisch wirft Omori mit großen Ideen um sich, verfolgt sie aber nie bis zum Hit. Was eben noch an die Meisterschaft von Paul McCartney, Arthur Lee, The Zombies, The Divine Comedy oder The Flaming Lips erinnert, wird im nächsten Moment abgewinkt, abgebrochen, in eine andere Richtung gelenkt (man nehme als Beispiel nur „Master Eyes“ mit Verneigungen vor Elton Johns „Goodbye Yellow Brick Road“ und John Lennons „Jealous Guy“ finden).

Empfehlung für gute Freunde

Was nach frustrierenden Momenten klingt, ist zuweilen aber auch ganz und gar beglückend. Vor allem der Opener „Four Years“, das euphorische „Happiness Reigns“ sowie das aufgeräumte „Natural Woman“ machen richtig Spaß. Für den großen Ruhm ist auch „The Diet“ nicht geeignet. Zu schüchtern, zu bescheiden sind Omoris Kompositionen, als dass sie die dafür nötige Aufmerksamkeit erregen könnten. Eine schlechte Nachricht ist das aber nicht. Omori wird ein Geheimtipp weniger Conaisseure bleiben. Musik, die man guten Freunden empfiehlt. Und die ist ja bekanntlich besonders kostbar.

„The Diet“ von Cullen Omori erscheint am 17.08.2018 bei Sub Pop Records / Cargo (Beitragsbild: Cullen Omori by Josh Spencer).

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