The Pauses: Unbuilding – Album Review

Neue Indie-Rock-Ideen aus Orlando

Als „Indierocktronica“ bezeichnen The Pauses ihre Musik, ein Begriff, der den Sound des Trios aus Orlando, Florida, perfekt zusammenfasst. Unbuilding ist nach A Cautionary Tale aus dem Jahre 2011 das zweite Album von The  Pauses, das wiederum von J. Robbins (früher Sänger und Gitarrist der Indie-Rock- und Post-Hardcore-Band Jawbox) produziert worden ist. Sieben Jahre verbrachten Sängerin, Keyboarderin und Bassistin Tierney Tough, Multiinstrumentalist Jason Kupfer und Schlagzeuger Nathan Chase zunächst mit Tourneen und danach mit den Aufnahmen für Unbuilding, zu denen sie sich noch weitere Musiker einluden, die mit Trompete, Cello, Pauke und Saxophon das Klangbild des neuen Albums vervollständigen.

https://www.soundsandbooks.com/2017/09/08/die-top-ten-songs-von-the-rolling-stones/Trotz aller sonstigen Einflüsse bleibt Unbuilding im Kern eine Indie-Rock-Platte, die organisch zusammenwächst. Es ist ein Longplayer mit Ecken und Kanten, der mit zahlreichen Breaks und Rhythmuswechseln überrascht und unerwartete Fährten legt. Mit einem kindlichen 80er-Synthie-Akkord beginnen The Pauses den Opener „Eventually, Everything Connects“, bevor sich ein gleichförmiger Marsch-Beat sowie eine verzerrte Alternative-Rock-Gitarre in den Vordergrund spielen. Und schon im Eröffnungstrack sind immer wieder markante Unterbrechungen und elektronische Spielereien an der Tagesordnung. Wie viele andere Songs erinnert das Vorgehen von The Pauses an die Indie-Rock-Vorreiterin Liz Phair.

Ein satter Sound dominiert das Album, ein Sound, der im anschließenden „Don’t Wake Me Up“ opulent mit staubtrockenen und donnernden Drums, gewaltigen Riffs und kurzen, fiesen Gitarrenläufen das Alternative-Rock-Herz erfreut. Doch kommt der Pop im Indie-Rock-Kosmos von The Pauses nicht zu kurz, wie das erfrischende „Digital Detox“ beweist, das auch Garbage gut zu Gesicht stünde. Mit minimalistischen Elektrosounds und sanften Keyboardparts träumt sich die Ballade „Had / Have“ in andere Sphären, während “The Beginning Of Things“ zeitweise in einen munteren, perkussiven Chaos mündet.

Die entzückende Popmelodie von „The Best For The Most For The Least“ wird von quietschenden Synthies und brachialen Gitarren empfindlich durcheinandergewirbelt und zwischen lieblich und spooky erklingt zunächst „The Means“, das sich am Ende allerdings im Heavy-Rock wiederfindet. Vom Blues getränkt ist der Indie-Rock in „Heart Of The Steal“ und mit der anmutig-traurige Ballade „Animus?“, die wie selbstverständlich von verstörenden Noise-Attacken gepflastert ist, beenden The Pauses das Album. Es gibt viel zu entdecken auf Unbuilding, lassen Sie es sich nicht entgehen.

„Unbuilding“ von The Pauses ist am 22.06.2018 bei Arctic Rodeo Recordings erschienen.

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