Stephen Malkmus & The Jicks: Sparkle Hard – Album Review

Stephen Malkmus & The Jicks Fotocredit James Rexroad

Indie-Rock mit Hand und Fuß von Stephen Malkmus & The Jicks

Mit seiner Band Pavement hat Stephen Malkmus den Indie-Rock der 90er-Jahre wesentlich mitgeprägt und auch anschließend mit den Jicks einige vorzügliche Alben aufgenommen. Man denke dabei insbesondere an das erste, Stephen Malkmus betitelte Post-Pavement-Album aus dem Jahre 2001. Siebzehn Jahre später erscheint mit Sparkle Hard das siebte Malkmus-Album mit The Jicks, das den 1966 geborenen Songwriter aus Portland wieder als den kauzigen und ideenreichen Musiker zeigt, den wir in der Vergangenheit so sehr schätzen gelernt haben. Stephen Malkmus erfindet mit Mike Clark (Keyboards), Joanna Bolme (Bass) und Jake Morris auf Sparkle Hard den Indie-Rock nicht neu und verändert seine Musik nur in Nuancen, aber das auf einem hohen Niveau.

Stephen Malkmus & The Jicks Sparkle Hard Albumcover Domino RecordsDas Album beginnt mit einem dramatischen Pianoakkord und Stephen Malkmus buhlt bereits in der dritten Zeile um unsere Aufmerksamkeit („I need some attention / it’s all that you focused on“). Dramatisch und bombastisch geht es im Opener „Cast Off“ auch weiter, Malkmus und seine Jicks tun alles, um den Hörer zu fesseln und teilweise wie Wilco zu klingen. Nach dem gitarrenverspulten Zwischenstopp „Future Suite“ folgt mit „Solid Silk“ das erste große Albumhighlight. Stephen Malkmus & The Jicks frönen einer herrlichen, getragenen Melodie, die The Beatles und Wilco mit Streichern zusammenführt. Eleganter kann man den Indie-Rock nicht in Szene setzen. Der im anschließenden „Bike Lane“ mit dräuenden Gitarrenläufen wüster und ausgelassener wirkt, in „Middle America“ jedoch wieder den kleinen Wilco-Bruder markiert und den Fokus auf feinsinnige Harmonien legt.

Zum großen Schlag holen Malkmus und & The Jicks mit „Kite“ aus, ein überdimensionierter Psychedelic-Rock-Track, gespeist aus Folk und Funk, der durch fast sieben Minuten mäandert, gewaltig, verwirrend und fordernd. Von ähnlichem Kaliber der siebenminütige Abschluss mit „Difficulties / Let Them Eat Vowels“, zunächst bedächtig, schwebend, aber bereits extravagant, später im verzerrten Krautrock wuchernd. Vorher noch eine Country-Petitesse mit Kim Gordon als Duett-Partnerin in „Refute“, ein entfesselter Undergroundrocker („Shiggy“), ein mit Auto-Tune aufgemotzter Space-Rock („Rattler“) sowie arty Sixties-Pop der Marke The Kinks („Brethren“). Was Stephen Malkmus & The Jicks auf Sparkle Hard machen, hat Hand und Fuß und lässt einen überaus zufrieden zurück.

„Sparkle Hard“ von Stephen Malkmus & The Jicks erscheint am 18.05.2018 bei Domino Records (Beitragsbild: Stephen Malkmus & The Jicks by James Rexroad).

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