Stoppok live in Hamburg – Konzertreview

Stoppok Solo im Polittbuero am 13.04.2018 by Kevin Winiker

Satire, Kabarett, Blues und Rock’n’Roll beim Stoppok-Solo-Konzert im Hamburger Polittbüro

Das alljährliche Stoppok-Solo-Konzert im Hamburger Polittbüro, diesmal am 13.04.2018, war ein voller Erfolg. Der gebürtige Hamburger wurde nach über zwei Stunden mit Standing Ovations belohnt.

Stoppok wird von frenetischem Applaus begrüßt

Als Stefan Stoppok kurz nach 20 Uhr durch das Publikum auf die Bühne des kleinen Theater im Hamburger Viertel St. Georg trat, wurde er mit frenetischem Applaus begrüßt. Er blickte ins Publikum und nahm zwischen den Monitorboxen und seinen Gitarren platz. Er atmete kurz durch, nahm sich eine Gitarre und fing einfach an mit seinen Gästen vor der Bühne zu quatschen, während er die Stimmung seiner Gitarre noch einmal schnell prüfte. Als die ersten Töne die offensichtlich alte Gitarre verließen, verstummte der gesamte Saal und lauschte dem blueslastigen Sound. Stoppok verlieh mittels einer Art Cajon, dass er mit den Füßen bediente, das passende rhythmische Fundament. Mühelos füllte er ganz alleine die Bühne, als stünde dort eine fünfköpfige Band. Zwischen den Songs erzählte er immer wieder mit seiner schnodderigen Stimme kleine Geschichten und schoss auch die eine oder andere Spitze in Richtung der Welt der Majorlabels und überkandidelten Superstars. Da blieben Dieter Bohlen und Udo Jürgens genauso wenig verschont, wie das aktuelle Weltgeschehen.

Stoppoks Konzert dauerte mehr als zwei Stunden

Bei dem mehr als zweistündigen Konzert spielte Stoppok viele Stücke, die er sonst eher selten vorträgt. Angefangen mit dem „Schieberblues“ nahm er das Publikum mit nach „La Kompostella“ und beendete den Abend mit „Aus dem Beton“ und „Wie tief kann man sehen“. Dabei kam das Set so spontan rüber, dass man den Eindruck bekam, es sei ungeplant gewesen. Auch das ist eine von Stoppoks Qualitäten. Gekonnt und sympathisch führte er durch den Abend. Immer wieder betonte er, wie froh er ist, kein Weltstar zu sein. Wie froh er ist, nicht in den größten Hallen spielen zu müssen. Er ist sehr dankbar für die vielen Menschen, die es ihm ermöglichen seine Kunst so zu leben, wie er es tut. Dafür kann man diesen Künstler auch hautnah erleben. Er ist ehrlich, freundlich, intelligent und wahrlich nicht auf den Mund gefallen. Wer zu einem Stoppok-Konzert geht, bekommt mehr als nur einen hervorragenden Musiker und Songschreiber. Man bekommt Satire, Kabarett, Blues und Rock’n’Roll. Bei Stoppok wird sogar das Stimmen einer Gitarre zu einem Ereignis.

Ende November wird Stoppok zwei Tage in der Hamburger Fabrik zu Gast sein. Bis dahin wird er sich verschiedenen musikalischen Projekten widmen.

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