Manic Street Preachers: Resistance Is Futile – Album Review

Manic Street Preachers Pressefoto Sony Music

Überwältigende Melodien auf dem neuen Manic Street Preachers-Album

Vier Jahre Zeit haben sich die Manic Street Preachers für Resistance Is Futile Zeit gelassen. In der Zwischenzeit ist die Gitarrenrockmusik zum x-ten Mal totgeschrieben worden, ein nicht mehr ernst zu nehmender Running Gag der Musikgeschichte. Und sollte die Gitarrenrockmusik tatsächlich bereits im Grab gelegen haben, so feiert sie mit Resistance Is Futile die gnadenloseste Wiederauferstehung aller Zeiten (darunter geht es heutzutage nicht mehr). Resistance Is Futile ist das 13. Studioalbum der walisischen Rockband und so melodietrunken, popsüchtig, kompakt und angriffslustig hat man James Dean Bradfield (Gesang, Gitarre), Nicky Wire (Bass) und Sean Moore (Schlagzeug) seit Jahren nicht mehr erlebt.

Manic Street Preachers Resistance Is Futile Albumcover Columbia RecordsIn der Tat, Widerstand ist zwecklos, wie der Albumtitel impliziert, gegen die zwölf neuen Manic Street Preachers-Songs ist man schlicht wehrlos, von ihrer Wucht wird man schier erschlagen. All diese überwältigenden Refrains, die einen ganz schwindelig machen und der vom zweiten Vorabtrack „Distant Colours“ treibt einem zusätzlich noch Tränen in die Augen. Im ersten, bei Sounds & Books bereits zum Song des Tages gekürten, Vorabtrack „International Blue“ (ein Song über den Künstler Yves Klein) hält die Band den überdimensionalen Melodiewahnsinn gar über die volle Single-Distanz. Die Manic Street Preachers zeigen sich auf Resistance Is Futile so optimistisch und lebenbejahend wie selten zuvor. Mit „A Song For The Sadness“ beginnt das Album und natürlich begegnen die Preachers der Traurigkeit mit einer bombastischen, die Welt umarmenden und an ELO erinnernden Melodie.

Mehr Pathos erreicht das Trio nur noch im himmlischen Chorus von „People Give In“. Eine wunderschöne Elton John & Kiki Dee-Reminiszenz („Don‘t Go Breaking My Heart“) gelingt ihnen mit „Dylan & Caitlin“, einem mitreißenden Duett über den Dichter Dylan Thomas und dessen Frau. Auf Resistance Is Futile hagelt es Hymnen, „Hold Me Like A Heaven“ bringt das Fass schon fast zum Überlaufen, während die Manic Street Preachers mit der David Bowie-Hommage „In Eternity“ den 70er-Jahre-Rock überschwänglich und in moderner Form feiern. Ihrem Drang zur Melodieseligkeit bleiben sich die Preachers indes bis zum abschließenden, der Fotografin Vivian Maier gewidmeten, Song „Vivian“ treu. Mit fast 50 Jahren sind die Manic Street Preachers-Songwriter James Dean Bradfield und Nicky Wire nochmal in den Jungbrunnen gefallen. Ein überragendes Album mit kolossalen Songs.

„Resistance Is Futile“ von Manic Street Preachers erscheint am 13.04.2018 bei Columbia Records / Sony Music (Beitragsbild: Manic Street Preachers, Pressefoto Sony Music).

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