Kurz und gut: Neue Alben von Yellow Bird, Chris Klopfer und The Orielles

Yellow Bird Foto Dovile Sermokas

Experimenteller Jazz-Folk, hohe Liedermacherkunst und ein hoffnungsvolles Indie-Pop-Rock-Debüt

Yellow Bird: Edda Lou

Edda Lou ist das zweite Album der Berliner Band Yellow Bird. Bestand das Debüt Sing noch aus Coverversionen amerikanischer Country- und Roots-Pop-Songs, greifen Yellow Bird nun auf Eigenkompositionen zurück.Yellow Bird Edda Lou Albumcover Die harmonischen Stimmen der beiden Sängerinnen Manon Kahle und Lucia Cadotsch klingen wie eine Symbiose aus First Aid Kit und Joco, ohne deren Hang zum Pop. Darüber hinaus tragen sie mit ihrem Fiddle-, Ukulele- und Banjo-, respektive Melodica- und Percussion-Spiel zum traditionellen, jazzig angehauchten Folk-Art-Sound des Longplayers bei. Ronny Graupe an der Gitarre, Uli Kempendorff an der Bassklarinette und Tim Lorenz am Schlagzeug ergänzen das Gruppenbild. Düstere, fast experimentelle und durchaus verstörende Tracks wie „Miss Miss“ oder „Edda Lou“ sind die Sahnehäubchen dieser Platte. Doch auch zugänglichere Stücke wie das getragene „Black Train“ oder das zwischen Lieblichkeit und Jazz changierende „Blue Cowgirl“ zeigen die hohe Qualität der Yellow Bird-Songs. Ein forderndes und superbes Album.

„Edda Lou“ von Yellow Bird ist am 02.03.2018 bei Enja / Yellowbird / Soulfood erschienen (Beitragsbild: Yellow Bird by Dovile Sermokas).

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Chris Klopfer: Chris Klopfer

Als Songwriter ist Chris Klopfer bereits ein paar Jahren unterwegs, seinen Bekanntheitsgrad allerdings erhöhte er als Mitglied von Keøma, seiner Zusammenarbeit mit Kat Frankie. Das Duo nahm vor zwei Jahren das an dieser Stelle besprocheneChris Klopfer Cover selbstbetitelte Album auf und nahm sogar bei Vorentscheid des ESC teil. Der Erfolg blieb den beiden zwar versagt, schöne Musik machten sie trotzdem. Auf seinem neuen Album hört man den Liedermacher Chris Klopfer, die Arrangements häufig auf Stimme und akustische Gitarre reduziert, dann aber auch in voller Bandstärke wie beim vergleichsweise rabiaten Indie-Rock von „Die Nacht der Gespenster“. Die Songwriter-Kollegen Moritz Krämer (Die Höchste Eisenbahn) und Gisbert zu Knyphausen kooperieren bei „Dampflok“, bzw. „Murmeltier“, Klopfer besingt „seine“ Städte „Köln“ und „Berlin“, klingt manchmal wie ein ernster Funny van Dannen und zeigt durchgehend die hohe deutsche Liedermachekunst.

„Chris Klopfer“ von Chris Klopfer ist in digitaler Form am 01.03.2018 erschienen.   

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The Orielles: Silver Dollar Moment

Mit einem Debütalbum haben wir es bei Silver Dollar Moment von The Orielles zu tun. Das aus dem englischen Halifax stammende Geschwisterpaar Sidonie B und Esmeé Dee Hand-Halford sowie ihr bester Kumpel Henry Carlyle Wade sind bisher The Orielles Albumcoverdurch ein paar singuläre Tracks aufgefallen, von denen „I Only Buy It For The Bottle“ und „Let Your Dogtooth Grow“ auch auf dem ersten Longplayer des Trios zu finden sind. Der Indie-Garage-Sound von The Orielles ist ein reichlich lässiger, origineller Mix aus Sixties-Pop, Veronica Falls und Pixies. Meist sehr verträumt („Liminal Spaces“, „Henry’s Pocket“), zwischendurch aber auch aufbrausend und überbordend („48 Percent“, „Le Your Dogtooth Grow“) beeindrucken The Orielles mit ihrer Indie-Attitüde, die sich nie selbst kopiert und von Song zu Song neu erfindet. Orgel und Bongos gehören wie selbstverständlich zum Klanbild von The Orielles, die mit Silver Dollar Moment ein mehr als hoffnungsvolles Indie-Debüt zaubern.

„Silver Dollar Moment“ von The Orielles ist am 16.02.2018 bei Heavenly Records / PIAS Cooperative Music erschienen. 

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