Kurz und gut: Neue Alben von alaska, Birth Of Joy und Brett

Brett Pressefoto by Ingo Pertramer

Gitarren-Indie-Pop und raubeiniger Rock aus Hamburg, dazu Psychedelic-Rock aus den Niederlanden

alaska: Whitewash The Tidemarks

Seit 1999 existiert die Hamburger Formation alaska, die sich nach einer Textzeile des Velvet Underground-Songs „Stephanie Says“ benannt hat. Vier Jahre nach der letzten Platte These Sacred Floors ist das Quintett nun mit Whitewash The Tidemarks am Start. alaska Whitewash The Tidemarks CoverSänger und Gitarrist Torben Schmieder, Bassist Christoph Martens, Schlagzeuger Patrick Menk, Gitarrist Stephan Dublasky sowie Keyboarder Björn Steffens pflegen auf den sechs Songs der 12“ wieder ihre harmoniebedürftige Indie-Melodieseligkeit, die so wunderbar nach Teenage Fanclub klingt. Ob der treibende Opener „Motorway“, das sehnsüchtige „Every Other Monday“, das lässige „No More Sorrow“, das aufbegehrende „Non Silent Night“, oder die beiden pianodominierten Balladen „We Don’t Sing Anymore“ und „Naked Kill Babies“, alles ist stimmig und lässt die Herzen der Gitarren-Indie-Pop-Fans höher schlagen. Fast zu schön, um wahr zu sein.

„Whitewash The Tidemarks“ von alaska ist am 16.02.2018 digital und als 12“-Vinyl bei Marsh-Marigold Records erschienen.     

 

Birth Of Joy: Hyper Focus

Beim letztjährigen Rolling Stone-Weekender rockte das niederländische Trio Birth Of Joy als Opening-Act das Zelt, nun hat die Band auch das neue Album Hyper Focus veröffentlicht. Sämtliche Live-Qualitäten haben Sänger und Gitarrist KevinBirth Of Joy Hype Focus Albumcover Stunnenberg, Gertjan Gutman an Orgel und Bass sowie Schlagzeuger Bob Hogenelst auf Hyper Focus eingefangen. Der Psychedelic-Blues-Rock von Birth Of Joy ist hoch energetisch und bringt die Sixties, Seventies und Nineties zusammen, mischen sie in ihren an MC 5 („Let It Slide“) und The Doors („Poor Duffy“) geschulten Rock auch den Grunge („Riff Raff“) oder den Stoner Rock („Witches Hammer“). Man findet auf Hyper Focus ebenso orgelbefeuerte Deep Purple-Riffs wie kosmische Psychedelia-Ausflüge. Birth Of Joy schenken uns einen rauschhaften Trip in vergangene Zeiten, aber mit einem erfrischenden, modernen Sound.

„Hyper Focus“ von Birth Of Joy ist am 16.02.2018 bei Glitterhouse / Indigo erschienen. 

 

Brett: WutKitsch

Noch einmal Hamburg. Im Stadtteil Ottensen haben die Mitglieder der Band Brett mit der Hebebühne unlängst eine neue kulturelle Location eröffnet und nach zwei EPs mit WutKitsch fast parallel ihr Debütalbum veröffentlicht hat. Brett WutKitsch AlbumcoverFrontmann Max Reckleben, Gitarrist Felix Stackfleth, Bassist Laurenz Gust und Drummer Stefan Schulten bringen mit dem von Franz Plasa produzierten Album mächtig viel Wind in den deutschsprachigen Rock. Texte zwischen privat und politisch, dazu ein raubeiniger Rock, der mal melodiegetränkt („Himalaya“, „Wir (Für Giti)“), mal bluesig („Dein Prophet“, „Olymp“), aber immer im Anschlag daherkommt. Alles ist mit großer Dringlichkeit gespielt und „Kollisionen von Millionen“ dann auch im Rage Against The Machine-Modus. Brett ist eine angriffslustige Band, die kompromisslos und mit gebotener Härte in den Fokus rückt.

„WutKitsch“ von Brett ist am 23.02.2018 bei Chimperator / Rough Trade erschienen (Beitragsbild: Brett by Ingo Pertramer).     

Kommentar schreiben