Maciej Obara Quartet: Unloved – Albumreview

Ein begeisterndes Zeugnis der Spielfreude

Lyrisch und kraftvoll, dringlich und feinfühlig – so lässt sich das Spiel des polnischen Altsaxofonisten Maciej Obara beschreiben. Das Album „Unloved“ ist sein Debüt bei ECM Records. Es sei „ein sehr persönliches Statement zu Menschen, die mir lieb sind, und Orten, die mich inspirieren“ geworden, sagte Obara in einem Interview. Umgesetzt hat er dieses Statement in sehr lebhaften Kompositionen, denen er zwar ein Thema vorgibt, die er sich aber frei entwickeln und entfalten lässt. „Komponieren in Echtzeit“ nennte er das.

Sounds & Books_Maciej Obara Quartet_Unloved_CoverUnd es ist erfrischend, wie die vier Mitglieder seines Quartetts – Pianist Dominik Wania, Bassist Ole Morten Vågan und Schlagzeuger Gard Nilssen – sich tief in die Stücke einarbeiten und sich ausprobieren, gedankenschnell interagieren und alles allzu Naheliegende vermeiden. Das Titelstück stammt von Krzysztof Komeda und wurde für den gleichnamigen Film von Janusz Nasfeter komponiert. Alle übrigen sechs Themen stammen aus der Feder Obaras. Aufgenommen wurde „Unloved“ im Rainbow Studio in Oslo, Manfred Eichers Produktion trägt die gewohnte Handschrift. Highlights des Albums sind das poetische „Joli Bord“ sowie das schwelgerische „Sleepwalker“. „Unloved“ ist ein begeisterndes Zeugnis der Spielfreude und ein mehr als  vielversprechendes Debüt.

„Unloved“ von Maciej Obara Quartet ist am 3.11.2017 bei ECM erschienen.

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