Mit Brian May auf der Frankfurter Buchmesse 2017

 

Drei Tage genüsslicher Buchmessenwahnsinn

Okay, es waren nur zehn Minuten. Und angefasst habe ich ihn auch nicht. Für ein Selfie mit Brian May hat es ebenfalls nicht gereicht. Allerdings bin ich nicht unbedingt der Mensch, der fantypische Verhaltensweisen an den Tag legt. Ich denke, Fan-Selfies waren auch nicht unbedingt im Buchmessenzeitplan  von Brian May vorgesehen. Aber jede Menge Fotos konnte ich vom legendären Queen-Gitarristen machen. Als ich die Einladung zu dem Foto-Shooting vom Edel Verlag erhielt, war natürlich dieser Termin in meinem Buchmessenkalender längst belegt, aber Dank der Mitwirkung und einer kleinen Planänderung der Kollegin von Hoffmann & Campe konnte ich an dem für einen Musikjournalisten wichtigen Auftritt von Brian May am Stand des Edel-Verlages teilnehmen.

Ohne die Einladung des Verlages hätte ich die kleine Veranstaltung auch gar nicht erst mitbekommen, schließlich ist mein Messeplan für die drei Fachbesuchertage immer randvoll mit angenehmen Gesprächsterminen gefüllt. Es nagt immer noch an mir, dass ich letztes Jahr vom Heyne-Verlag nicht zur Presseveranstaltung mit Bruce Springsteen eingeladen worden bin. Fand zwar nicht auf dem Messegelände selbst statt, aber egal, ich wäre natürlich auch nach Sachsenhausen rausgefahren, um den „Boss“ in einem Gespräch lauschen und anschließend fotografieren zu können. Ich denke, alle Verlagskollegen- und Kolleginnen hätten Verständnis gezeigt, wenn ich meine Termine für diesen akuten journalistischen Notfall gecancelt hätte, bin ich doch ein treuer Springsteen-Anhänger seit 1984 und seine Autobiografie habe ich auch besprochen. Wenn das Springsteen gewusst hätte, er hätte mich bestimmt persönlich eingeladen.

Aber anyway, gehört der Vergangenheit an. Dieses Jahr also stand ich pünktlich 15 Minuten vor dem angekündigten Termin mit zahlreichen Profifotografen (ich bin in diesem Metier ein leidlicher Amateur), und wartete auf Brian May, der sich gnadenlos um 20 Minuten verspätete, ich bangte bereits um die Einhaltung meines Anschlusstermins. Aber Brian May war locker und gut drauf, posierte mit und ohne der deutschen Ausgabe seiner soeben veröffentlichten und bei Sounds & Books bereits rezensierten Autobiographie Queen in 3D für unsere Kameras und zahlreiche Fanhandys in unserem Rücken. Nach zehn Minuten, ein paar beantworteter Fragen für die ARD und zwei, drei Autogramme im Vorübergehen zog Brian May wieder von dannen.

Ansonsten gewährten mir zahlreiche Pressekolleginnen- und Kollegen wie jedes Jahr Einblicke in das jeweilige Frühjahrsprogramm (samt Erstgesprächen mit Verlagen, zu denen ich bisher noch keinen Kontakt hatte) und diesmal musste ich aufgrund einer fabelhaften Planung kaum von Halle 4 in Halle 3 und wieder zurück und hin und her hetzen, es war die Buchmesse der kurzen Wege für mich. Entspannt den Streß enorm. Außerdem bin ich natürlich vielen netten Menschen aus der Bloggerszene wiederbegegnet, die ich jetzt nicht alle namentlich erwähnen kann, es werden sich hoffentlich alle an unsere, wenn zumeist auch nur kurzen Gespräche erinnern. Häufig auch zufällige Begegnungen, über alle habe ich mich gefreut. Und wen ich verpasst habe, den treffe ich hoffentlich nächstes Jahr. Die Buchmesse in Leipzig ist noch nicht wirklich sicher bei mir, aber ich versuche, meinen Besuch zu ermöglichen.

Viele Preise sind in Frankfurt vergeben worden, bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises weilte ich noch in Hamburg auf dem sehr wichtigen Nick Cave-Konzert (aber meine Rezension zum Gewinner-Titel Die Hauptstadt von Robert Menasse folgt demnächst in diesem Theater), bei der Verleihung des Buchblog-Awards war ich terminlich verhindert, aber herzlichen Glückwunsch an Uwe Kalkowski, der mit seinem Blog Kaffeehaussitzer siegreich war. Außerdem darf sich die Sounds & Books-Leserschaft noch auf Interviews von Jürgen Bauer, Madeleine Prahs und Sven Regener freuen, die ich auf der Messe führte. Mit den Messe-Fotos hielt ich mich zurück, unternahm jedoch noch bei traumhaft schönem Spätsommerwetter im Herbst einen Spaziergang durch meine alte Heimatstadt und habe euch ein paar Impressionen zusammengestellt. Wie üblich nehme ich mir nach dem Besuch der Frankfurter Buchmesse vor, noch mehr Romane zu lesen, aber unfassbar viele neue Musikalben wollen noch rezensiert werden und damit mache ich jetzt mal weiter. Viel Vergnügen mit Brian May und Frankfurt.

Kommentare

  • <cite class="fn">Tanja</cite>

    Eine Buchmesse der kurzen Wege also. Gut dass Brian May zur Presseveranstaltung dann doch noch rechtzeitig eingetroffen ist, und du in dem Gewusel zumindest ein paar wirklich klasse Fotos aus unterschiedlicher Perspektive schießen konnstest. Auch gefallen mir die Architekturaufnahmen abseits der Messe.

    Heyne = WutFace. Ich habe deine Zeilen sehr gerne gelesen und hoffe, dass sich für dich irgendwann eine weitere Chance bietet, Bruce Springsteen zu treffen und möglicherweise zu interviewen, aber jetzt bin ich irre gespannt auf deine nächsten Interview-Beiträge mit Sven Regener und Jürgen Bauer. Ich freue mich!

    • <cite class="fn">Gérard Otremba</cite>

      Beim Termin mit Bruce Springsteen letztes Jahr wäre zwar kein Interview möglich gewesen (es führte ein Moderator durch die Veranstaltung und stellte Fragen), aber ein paar selbstgemachte Fotos hätten mir auch schon gereicht. Aber so ist das nunmal. Die Interviews folgen as soon as possible…

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