Der junge All-in-One-Entertainer
„Das perfekte Material für zwei Stunden Dauer-Party“, so beschrieben wir BRKNs Musik bei unserer Rezension seines neuesten Albums „Einzimmervilla“. Genau das hat der Berliner nun bei seinem Auftritt am 08. Oktober in Hamburg abgeliefert. Rap, Gesang, Klavierspiel, Tanz, Saxophon, humorvolle Moderationen – BRKN beherrscht die komplette Bühnenshow-Palette schon beeindruckend souverän. Als einzige Frage bleibt: Wieso spielt er noch im kleinen LOGO und nicht schon längst in größeren Hallen? Für die 300 Gäste war es dafür um so schöner, ganz nah zusammen mit dem modernen Entertainer abgehen zu können.
Schon beim Voract merkte man, dass dieses Publikum richtig Lust auf Party hatte und dass das frische BESTE-Signing Merlin mitreißen kann. Gerade sein letzter Song „Tut mir Leid Baby“ gemeinsam mit dem rauchig singenden Ted Gillian blieb noch Stunden im Kopf. Richtig los ging die Party dann aber als BRKN die Bühne betrat. Bereits zum ersten Song „Atemmaske“ wurde getanzt und gesprungen – auf und vor der Bühne. Über die folgenden zwei Stunden spürte man eine unglaubliche Energie und Freude, die der Berliner Musiker ausstrahlte. Die Crowd bei seinem (bisher) größten Solo-Auftritt wirkte wie eine ordentliche Energie-Spritze für den leicht erkälteten Musiker.
In einem Mix aus wildem Tanzen, typischen Hip-Hop-Armen und gefühligem Handy–Lampen-Schwenken zündete Song um Song. Richtig beeindruckend waren immer wieder die energie-geladenen Stücke wie „Irgendwann“ oder der Show-Abschluss „Ein Zimmer“. Wenn BRKN wild herumspringt, dann zum Saxophon greift, um sein Solo zu spielen und direkt wieder ins Singen wechselt, muss man als Publikum fast zwangsläufig mitgehen. Zu dem gelungenen Mix aus BRKNs zwei Alben und seiner schon etwas älteren EP wird dann noch querbeet gecovert oder die Show für kurze Dance-Breaks unterbrochen. Dann schmettert der Club „I believe I can fly“ von R. Kelly oder schwingt zu „Get Up Sex Machine“ von James Brown die Hüften. Seitdem ich BRKN 2014 das erste Mal als Alligatoah-Voract live gesehen habe, hat er nochmal einen gigantischen Sprung gemacht.