Louka: Lametta – Album Review

 

Berliner Deutsch-Pop, nicht nur für Mädels

Loukas Welt ist bunt. Die Collagen, aus denen sich ihre Umwelt zusammensetzt, fügt die Sängerin in ihrem Debütalbum „Lametta“ wieder neu zusammen. „Lametta“ ist Loukas Welt. Denn auch, wenn man in ihren dreizehn Songs den Geist von Barbara Morgenstern oder MIA. zu vernehmen scheint, gestaltet sich die Promotion ihres Albums etwas weitreichender. Louka hat zu jedem Song ein eigenes Video gedreht. Die Videos sind nicht chronologisch narrativ, vielmehr Gedankenfetzen und Weltansichten, die ihre Lieder ausmachen und ziemlich interessant anzuschauen sind.

Sounds & Books_Louka_Lametta_CoverDass diese Art ein Album zu bewerben nicht alltäglich ist, passt zu Louka. Denn irgendwie hebt sich genau das aus den Deutsch-Pop-Alben der Frauengeneration „nicht auf den Mund gefallen“ ziemlich hervor. „Rotzige Zerbrechlichkeit“ nannte das mal Jemand“, sagt die Sängerin über ihre Songs, „und ich mochte das.“ Wer nun genervt die Augen nach oben dreht, dem sei gesagt: „Lametta“ macht kein Fass rund um die Diskussion „neue Weiblichkeit“ auf. Vielmehr ist das Album geprägt von ehrlichen Texten über alle Themen, die Männern sowie Frauen im Alltag begegnen. Dabei klingt die Künstlerin immer ein bisschen provokativ, aber eigentlich nur, weil ihre Stimme so rau ist, nicht aber weil es die Texte sind. Aber Krach machen, das kann Louka.

Ihre Songs sind eben keine zarten Singer-Songwriterinnen-Liedchen. Eingewebt in minimalistische Synthie-Pop-Kreationen kommt Louka als Powerfrau daher. Singt übers von „vorne anfangen“, „atmen“ und „ersticken“ in „Vorübergehen“ und das ist dann auch der stärksten Songs auf dem Album. Louka ist feiner Deutsch-Pop, der übrigens nicht so richtig aus Berlin ist, denn ihr Lebensmittelpunkt befindet sich erst seit zwei Jahren in der Hauptstadt. Das muss man wissen, weil man der Platte doch anhört, dass sie nicht nur dort entstanden ist. Louka ist zwar jetzt Berlinerin, „Lametta“ ist aber doch irgendwie so ganz sie selbst.

„Lametta“ von Louka erscheint am 22.09.2017 bei Four Music / Sony Music (Beitragsbild: Sophie Krische).

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