P.U.L.S.E.: Kobaltblau – Albumreview

 

Ein warmherziges und begeisterndes Album

Chet Baker, Nils Landgren, Mighty Flea Connors: Werner Hüsgen hat schon mit vielen Größen des Jazz zusammengespielt. Der 1953 in Aachen geborene Saxofonist glänzt aber auch als Komponist, vor allem mit seiner Amsterdamer Fusion-Band P.U.L.S.E. Mit „Kobaltblau“ veröffentlicht das Projekt nun in neuer Besetzung seine neue Platte. Darauf finden sich neun überwiegend instrumentale Eigenkompositionen, aufgenommen mit acht weiteren exzellenten Musikern aus den Jazz-Szenen von Amsterdam, Köln und der Euregio.

Sounds & Books_P.U.L.S.E._Kobaltblau_CoverMit gleich vier Bläsern – neben Hüsgen Carlo Nardozza an der Trompete und am Flügelhorn, Peter Hermesdorf am Tenorsaxofon und Thorsten Heitzmann an der Posaune – entwickelt das Nonett einen bemerkenswert druckvollen Big Band Sound, der auch Einflüsse aus Soul, Funk, R&B, World und Latin mit einschließt. Das ist Musik ohne Grenzen, ohne Berührungsängste, dafür mit jeder Menge Experimentierfreude und Empathie. In „Le Maghreb“ etwa verarbeiten Hüsgen und Co. wie selbstverständlich nordafrikanische Elemente und grooven federleicht. Das tiefgründige „Volkslied“ dagegen nimmt sich viel Zeit und beschwört eine melancholische Atmosphäre.

Vor allem Bassist Werner Lauscher und Pianist Gero Körner glänzen hier mit ihren feinfühligen Soli. Ein weiterer Anspieltipp ist „Andalusian Dream“, das einzige besungene Stück. Die raumfüllende Stimme von Sängerin Soleil Niklasson verleiht dem Track eine Extraportion Magie. Und so wechseln P.U.L.S.E. im Laufe dieser Platte mehrfach Stil und Mittel, halten aber durchweg die hohe Intensität. „Kobaltblau“ ist ein warmherziges und begeisterndes Album, ein starkes Comeback von P.U.L.S.E.

„Kobaltblau“ von P.U.L.S.E. ist am 16. Juni 2017 bei Unit Records erschienen.

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