Angus & Julia Stone: Snow – Album Review

 

Immer noch liebenswerter Folk-Pop des australischen Geschwisterpaares

Mit ihrem dritten, vor drei Jahren veröffentlichten Album folgte der große Durchbruch. Der selbstbetitle, von Rick Rubin produzierte Longplayer von Angus & Julia Stone führte selbstverständlich die Charts im heimatlichen Australien an, aber auch Top-Ten-Platzierungen in Deutschland und der Schweiz konnten sich sehen lassen. Für die Aufnahmen von Snow zog sich das in Sydney geborene Geschwisterpaar in Angus‘ Landhaus-Studio in Belafonté in der Nähe von Byron Bay. Erstmals schrieben Angus und Julia Stone alle Songs gemeinsam, ein Vorgehen, das sie während der Produktion des letzten Albums begannen und nun konsequent um- und fortsetzten.

Sounds & Books_Angus_Julia_Stone_Snow_Albumcover_UniversalMusicDer Folk-Pop von Angus & Julia Stone ist immer noch ein ungemein fluffiger, liebenswerter und angenehmer. Immer noch mehr entspannte Sommeratmosphäre als Gedanken an Schnee. Vielleicht aber deshalb die richtige Platte für Herbst und Winter, denn melancholische Gefühle evozieren die zwölf neuen Songs auf Snow sehr schnell. Mit dem liebreizenden Titeltrack beginnt das vierte Album der Stone-Geschwister, ein vokales Wechselspiel mit „Lalala“-Gesängen, verpackt in eine anschmiegsame, ganz und gar zauberhafte Indie-Pop-Melodie. Im anschließenden „Oakwood“ zelebrieren die beiden den bereits ebenfalls aus ihrem Vorgängeralbum bekannten Folk-Pop-Noir, ein hypnotischer und magischer Song. Sonnendurchflutet und unbeschwert hingegen „Chateau“, das Radio-Hit-Potential beweist. Und auch „Cellar Door“ schielt mit seinem verträumten-tranceartigen Rhythmus nach den Charts.

Dass „Sleep Alone“ und „Make It Out Alive“ das Niveau nicht ganz halten können, geschenkt. Denn mit dem knapp siebenminütigen „Who Do You Think You Are“ folgt der wohl beste Song in der bisherigen Karriere von Angus & Julia Stone. Dem fließenden Rhythmus zum Trotz, erklingt die E-Gitarre kratzbürstiger und aufmüpfiger, ohne das Arrangement zu durchbrechen. Noch hypnotischer als „Oakwood“. Das entschädigt für ein etwas sehr kindlich-naives „Sylvester Stallone“, wohingegen das innig-versponnene „Nothing Else“ ins Herz trifft. Der Country-Blues-Pop in „Bloodhound“ bringt noch mal eine willkommene Abwechslung, das majestätische „Baudelaire“ und das am Ende bombastische „My House Your House“ sind gewohnter überaus solider Angus & Julia Stone-Standard. Keine gravierenden Änderungen also im Hause Stone. Und die sind auch gar nicht nötig.

„Snow“ von Angus & Julia Stone erscheint am 15.09.2017 bei Universal Music (Beitragsbild: Jennifer Stenglein).

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