Jade Jackson: Gilded – Album Review

Ein glorreiches, an Lucinda Williams erinnerndes Debütalbum von Jade Jackson

Americana-Musik zum Niederknien. An Gilded, dem Debüt-Album von Jade Jackson, gibt es nichts auszusetzen und viel zu loben. Die junge, im zentralkalifonischen Santa Margarita aufgewachsene Songwriterin hat auf Gilded elf Songs gepackt, die zu den besten zählen, die Lucinda Williams und Emmylou Harris nie geschrieben haben. Man mag ja nicht glauben, dass es ein Debütalbum ist und Jade Jackson ein junges Twenty-Something, so abgeklärt, so weise, so präzise und doch so vital vorgetragen klingen ihre Country-Rock-Pop-Songs.

Als junge Teenagerin hatte Jade Jackson beim Besuch eines Social Distortion-Konzertes ihr musikalisches Erweckungserlebnis. Wie es der Zufall oder das Schicksal so will, ist Social Distortion-Urgestein, Sänger und Gitarrist Mike Ness der Produzent von Gilded und spielt auch das Gitarrensolo in „Good Time Gone“, ein bluesiger Heartland-Rock-Track, der auch Bonnie Riatt und Bruce Springsteen gut zu Gesicht stünde. Vom ersten perlenden und reinen Gitarrenakkord von „Aden“ ist man gefangen in der Welt von Jade Jackson. Das markante und doch im Hintergrund stehende Geigenspiel von Sara Watkins fängt die traurige, aber flotte Trennungsgeschichte zusätzlich perfekt ein.

Sounds & Books_Jade Jackson_Gilded_Cover„Back When“ ist dann der erste Song von Gilded, der ohne Umschweife einen Platz auf dem Lucinda Willams-Meisterwerk Car Wheels On A Gravel Road gefunden hätte und es mit „Drunken Angel“ aufnehmen kann. Viel höhere Weihen sind kaum möglich, aber Jade Jackson hält noch die grandiose Ballade „No Guarantees“ parat, die einem wahrlich das Herz zerreißt, wiederum mit Fiddle-Einsatz und der allgegenwärtigen Zeile „There are no guarantees in love“. Und wenn der Meister Greg Leisz seine Pedal Steel-Gitarre in „Finish Line“ aufheulen lässt, ist es sowieso um einen geschehen. Ein durch und durch makelloser Track, geschrieben als Gabe für die Musikgötter. In einem rasanten Galopp reitet Jackson durch das Country-Rock-Noir-Stück „Troubled End“ und gerät vor lauter Begeisterung fast ins Jodeln, während „Salt To Sugar“ nochmal in eindringlicher Balladenform die Nähe zu Lucinda Willams sucht.

Jade Jackson und ihre Band, bestehend aus Schlagzeuger Tyler Miller, Bassist Jake Vukovich und Andrew Rebel an Piano und diversen Gitarren machen mit ihren Gastmusikern (neben den bereits genannten spielt noch David Kalish auf „Troubled End“ Gitarre und Piano) auf Gilded einen wahrlich superben Job. Mit dem rockigen „Better Off“ beendet Jade Jackson das Album und wenn bei „Motorcycle“ das Motorrad in die Abenddämmerung braust, dann möchte man noch  schnell mit aufspringen, zu dumm, dass dort nur Platz für eine Person ist. Nun gut, so bleibt man eben zu Hause und erfreut sich an diesem wundervollen Debütalbum.

„Gilded“ von Jade Jackson ist am 19.05.2017 bei Anti- / Indigo erschienen (Beitragsbild: Pressefoto).

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