Texas: Jump On Board – Album Review

Jump On Board entpuppt sich als ein Karrierehighlight der schottischen Band Texas

Im Jahre 1989 erschien mit Southside das erste Studioalbum von Texas und fortan galt die schottische Band als Hoffnungsträger eines hörbaren Radio-Mainstream-Rock-Pop-Formats. Dass sich die Band um Sängerin Sharleen Spiteri und Gitarrist Johnny McElhone ab 1997 im Disco-Pop wiederfand, war gar nicht weiter schlimm, denn ihre Hits wie „Say What You Want“, „Halo“, „Black Eyed Boy“, „Put Your Arms Around Me“ und „Summer Son“ hatten diese nicht zu überbietende Catchyness, die einen wochenlang gefangen nahm. Dieser Groove und die Hymnenhaftigkeit ging Texas in den Nuller-Jahren mehr als verloren, das nach acht Jahren Pause entstandene Comeback-Album The Conversation von 2013 machte wieder Lust auf mehr und Jump On Board, der neunte Streich der Glasgower ist ein absolutes Karrierehighlight.

Sounds & Books_Texas_Jump On Board_CoverJump On Board handle „vom Älterwerden und Frieden mit sich selbst zu schließen“ lässt uns die dieses Jahr 50 Jahre jung werdende Sharleen Spiteri wissen. Sie selbst habe ihren Seelenfrieden gefunden und diese innere Ausgeglichenheit ist den Songs deutlich anzumerken. Ein legerer Flow begleitet alle zehn neuen Songs, die wie eine Art Best-Of aus ihren besten Zeiten klingen. Der Opener „Let’s Work It Out“ hat einen ultralässigen Disco-Soul-Pop-Groove, groaßartig  zwischen Überschwang und Melancholie ausbalanciert, und das anschließende „Can’t Control“ ist ein hypnotischer Indie-Electro-Pop-Track, der von Spiteris immer noch verführerischer Stimme getragen wird. Für die innige Gospel-Soul-Ballade „For Everything“ öffnet sich schlicht der Himmel, während „It Was Up To You“ in einer geschmeidigen Atmosphäre vor sich her träumt.

Die bekannte Texas-Euphorie erreicht die Band schließlich mit „Tell That Girl“. Einer dieser unnachahmlichen Repeat-Tastensongs, die durch ihre Hooks sofort mitreißen und süchtig machen. Überaus gelungen auch die Verneigung vor dem Sixties-Girl-Pop in „Great Romances“ und das elegante und unaufgeregte „Won’t Let You Down“. Und die weiteren Titel, der Pop-Noir bei „Sending A Message“, der spielerisch anmutende, funky Disco-Pop von „Midnight“ sowie das sphärische „Round The World“ betten sich ebenfalls  perfekt in das vorgegebene Ambiente ein. Mit Jump On Board ist Texas ein echter Überraschungscoup gelungen.

„Jump On Board“ von Texas ist am 21.04.2017 bei BMG erschienen (Beitragsbild: Tom Beard). 

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Kommentare

  • <cite class="fn">Ralf Bley</cite>

    Interessanterweise beschäftigt sich kein Texas Kenner mit dem 2003 erschienenen Album „Careful what you wish for“, welches auch interessante und tiefgründige Akzente setzte. Für mich als eingefleischten Texas Fan ein absolutes Highlight der Karriere der Glasgower. Jeder probierte seinerzeit andere Sounds und das ist damls auch Texas gelungen!

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