Kurz und gut: Album Reviews zu Gringo Star, Robot und Rebekka Karijord

Psychedelic-Garagen-Rock, ausgereifter Pop und skandinavischer Folk

Gringo Star: The Sides And In Between

Sounds & Books_Gringo Star_The Sides And In Between_Cover0pxAuf eine prächtige Zeitreise schicken uns Gringo Star mit ihrem neuen Album The Sides And In Between, das nun auch in Deutschland veröffentlicht worden ist. Das Quartett aus Atlanta durchpflückt die Fifties und Sixties, mischt Garagen-Rock mit Psychedelic-Pop, Rock’n’Roll, R&B und Soul und packt zehn Songs in knapp 30 Minuten. Das klingt dann mit den verzerrten Vocals in „Get Closer“ wie eine Mischung aus den frühen, formidablen und großspurigen The Strokes sowie den Psych-Pop affinen Temples. Ganz wunderbar die Pfeifeinlagen im legeren und bunten Spaghetti-Western-Sound von „Going Home“ und dem karussellartigen „Undone“, während im düsteren „It’s You“ die Western-Leichen bereits begraben werden. Zu weiteren Highlights von The Sides And In Between gehören der beschwörende Psychedelic-Garagen-Rock-Opener „Rotten“ und das treibende Zwei-Minuten-Finale „The Last Trace“. Coole Musik von einer coolen Band.

„The Sides And In Between“ von Gringo Star ist am 03.02.2017 bei Nevado Records / Rough Trade erschienen.

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Robot: 33.(3)

Sounds & Boosk_Robot_ 33.(3)_ CoverAlles andere als roboterhaft ist die Musik des in Berlin lebenden Songwriters Robot. Ganz im Gegenteil leben die acht Lieder seines Debütalbums 33.(3) vom feinfühligen analogen Sound. Die Songs von Robot sind so elegant, wie man sie sich nur von Paul McCartney, Rufus Wainwright und Ron Sexsmith vorstellen kann. Es sind wirklich liebevolle und zauberhafte Melodien, die uns Robot auf 33.(3)  präsentiert. Die verträumt-traurige Albumabschlussballade „Anger“ beispielsweise rührt zu Tränen, „Bones“ wartet mit anmutigem Twang der 20er-Jahre im grazilen Pop-Gewand von heute auf und das dringlich-romantische „Tru Luv“ versprüht Optimismus pur. Ganz groß natürlich das sehnsüchtig-melancholische „The Night Is Made For Two“, Pop-Crooning auf hohem Niveau. Geradezu ausgelassen dagegen das grelle und umherwirbelnde „Animals“. Und auch die abwechslungsreichen „Head“, „Pig“ und „Girls“ weisen Robot als ausgereiften Popmusiker aus.

„33.(3)“ von Robot ist am 27.01.2017 bei Impression Recordings auf Vinyl und digital erschienen.

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Rebekka Karijord: Mother Tongue

Sounds & Books_Rebekka Karijord_Mother Tongue_CoverEine schwierige Zeit liegt hinter Rebekka Karijord. Ihre erste Tochter erblickte das Licht der Welt drei Monate zu früh, eine traumatische Erfahrung für die in Schweden lebende Norwegerin. Dementsprechend schreibt Karijord auf Mother Tongue Texte über Ängste, über den Tod und die Kostbarkeit des Lebens. Zumeist sucht sie dafür introspektive Kompositionen, bedächtige, filigrane Folksongs, die Karijords skandinavische Herkunft verraten. Nordisch unterkühlte Klanglandschaften mit einer schauerhaften Intensität. Beim fragilen „Six Careful Hands“ stockt einem der Atem, „Stones“ ist lupenreiner, nordeuropäischer, popaffiner Gospel-Soul, „Statistics“ voll von entrückter Anmut, der pianobeseelte Titeltrack „Mother Tongue“ kommuniziert durch seine Schönheit mit den Göttern und „Waimanalo“ ergreift mit seiner sehnsüchtigen Melancholie. Einzig „The Orbit“ tanzt durch seine Fröhlichkeit aus dem Rahmen. Starke Songs, aber manchmal nichts für schwache Nerven. (Beitragsbild: Pressefoto Rebekka Karijord)

„Mother Tongue“ von Rebekka Karijord ist am 27.01.2017 bei Control Freak Kitten / Cargo Records erschienen.

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