Bilderbuch: Magic Life – Album Review

Die österreichische Pop-Band Bilderbuch erweist sich auf Magic Life als Meister der Eleganz

Wanda, Isolation Berlin, Annenmaykantereit, Pisse, Die Nerven, Schnipo Schranke & Co.: Nach Jahren der Dürre gab es zuletzt endlich wieder eine Welle erfreulich guter Bands mit deutschen Texten. Die sexieste von allen ist Bilderbuch. Ihr eleganter Pop-Funk ist macht Knie weich und ist gleichzeitig brandgefährlich. Das ist auch auf „Magic Life“ so. Schon die Single „Bungalow“ hat gezeigt, dass die Band ihr Erfolgsrezept aus grellen Synthies, funky Grooves und lässigen Gesang konsequent weiterentwickelt hat. Bilderbuch klangen darauf noch catchier und edgier als auf den Songs des Vorgängeralbums.

Auch die übrigen zwölf Songs von „Magic Life“ halten dieses Niveau. Dabei gehen Bilderbuch nicht auf Nummer sicher. Eskapaden wie das extrovertierte Synthie-Solo auf „Sprit’n Soda“ zum Beispiel zeigen, dass diese Band vor Selbstbewusstsein strotzt und auf Konventionen rein gar nichts gibt. Das gilt auch für den Stilmix, den die Band aus Kremsmünster wagt.  „Baba“ ist kaltgekochter Reggae, „Sweetlove“ brühendheißer Soul, „Superfunkypartytime“ spielt mit Sounds des 80er-Jahre-Prince, „Sneakers4free“ mit lupenreinem Pop. Egal, in welchem Sound sie sich hüllen: Bilderbuch behalten stets ihre Klasse, ihre Eleganz. Ihre Sicherheit im Umgang mit Sounds ist bemerkenswert.

„Magic Life“ ist zugleich retro und seiner Zeit voraus. Sänger Maurice Ernst singt unaufgeregt und überheblich von Styles, Parties und heißen Flirts. Und klingt dabei wie der Rest: high und cool, schön und abgefuckt. Selbst vergleichsweise schwächere Tracks wie „I <3 Stress“ oder das Titelstück fallen dadurch nie ganz ab. Und so ist „Magic Life“, Album Nummer 4, der nächste Glanzpunkt dieser famosen Band, die ihrer Konkurrenz längst weit vorauseilt ist. Eine Platte, die an Lässigkeit kaum zu überbieten sein dürfte. Groß!

„Magic Life“ von Bilderbuch erscheint am 17.02.2017 bei Maschin Records.

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