Die Alben des Jahres 2016

Die besten zehn Alben des Jahres

Ausgewählt von Gérard Otremba

Und natürlich gesellen sich zu den besten zehn Alben des Jahres noch zehn weitere, so dass eine schöne Top-20-Liste entstanden ist. Selbstverständlich ist diese Auswahl so objektiv wie möglich gehalten. Leider fehlen am Ende die von mir sehr gerne gehörten neuen Platten von Dinosaur Jr., den Pixies und Anna Ternheim, nur um drei Album-Beispiele zu nennen, die die Top-20 des Jahres 2016 knapp verpassten. Doch auch die vorliegenden Longplayer sind erstens allesamt grandiose Werke und zeigen zweitens die Mannigfaltigkeit des zeitgenössischen Rock-Pop. Viel Vergnügen mit den Alben des Jahres 2016 bei Sounds & Books:

 

1. Nick Cave & The Bad Seeds: Skeleton Tree

Der poetische Schmerzensmann hatte allen Grund zur Trauer, verstarb doch Nick Caves 15-jähriger Sohn während der Aufnahmen zu Skeleton Tree. Und so sind die geisterhaften Songs von Skeleton Tree die wohl dunkelsten und traurigsten in der langen Karriere Nick Caves geworden. Trotz all des Schmerzes, des Leids und der Untröstlichkeit liegt der schwermütigen, verstörenden Atmosphäre immer noch Anmut zugrunde. Große Kunst.

 

2. Kevin Morby: Singing Saw

In der Tradition von Bob Dylan, Ryan Adams und Conor Oberst stehend, hat der 28-jähriger amerikanischer Songwriter Kevin Morby mit Singing Saw ein Americana-Folk-Rock-Meisterwerk veröffentlicht. Songs wie „I Have Been To The Mountain“, „Dorothy“, „Black Flowers“ und „Water“ sind die Geburtsstunde eines neuen Genies.

 

3. Leonard Cohen: You Want It Darker

Cohens Abschiedsalbum, kurz vor seinem Tod veröffentlicht. Erhaben, majestätisch, sakral, mit seinen besten Songs seit Jahren. Einen würdigeren musikalischen Abgang kann es nicht geben.

 

4. Heron Oblivion: Heron Oblivion

Psychedelic-Rock, British-Folk, Noise-Rock und das alles zusammengehalten durch die zauberhaft entrückte Stimme von Meg Baird. Einfach grandios.

 

5. Conor Oberst: Ruminations

Ein Piano, eine Harp, eine akustische Gitarre, die Stimme. Conor Oberst ganz allein auf sich reduziert und konzentriert und so gut wie seit Jahren nicht mehr. Allerfeinstes Songwriting.

 

6. PJ Harvey: The Hope Six Demolition Project

Wie schon mit dem Vorgänger „Let England Shake“ ist PJ Harvey auch mit The Hope Six Demolition Project ein großer Wurf gelungen. Indie-Pop und  Blues-Jazz, mal eingängig melodiös, mal nervenzermürbend bedrohlich. Aber immer große Klasse.

 

7. Wilco: Schmilco

Undurchdringlich und dunkel, man benötigt ein paar Anläufe, um Jeff Tweedy folgen zu können. Jedoch fehlen ein paar Nuancen, um mit die Stufe der Top-Alben Yankee Hotel Foxtrott, Summerteeth und A Ghost Is Born zu erklimmen. Aber immer noch meisterlich.

 

8. Isolation Berlin: Und aus den Wolken tropft die Zeit

Die perfekte Melange aus Element Of Crime-Melancholie und Underground-Atittüde.

 

9. Nicolas Sturm: Angst Angst Overkill

Die Song des Jahres-Auszeichnung für „Im Land der Frühaufsteher“, aber auch der Titelsong und „Das Ende“ sowie der Rest katapultieren Nicolas Sturm in die Top-Ten. Bester deutscher Indie-Rock-Pop.

 

10. Marissa Nadler: Strangers

Der entrückte, betörende Indie-Pop der Marissa Nadler ist einfach zu schön für diese Welt.

 

11. The Burning Hell: Public Library

Sounds & Books in glückseliger Eintracht.

 

12. The Wave Pictures: Bamboo Diner In The Rain

Feinster Garagen- und Blues-Rock des englischen Trios.

 

13. The Divine Comedy: Foreverland

Vollkommener Grandezza-Pop.

 

14. Die Heiterkeit: Pop & Tod I & II

Meisterhafter Indie-Pop aus Hamburg.

 

15. Andrea Schroeder: Void

Die Schwester Nick Caves im Geiste. Sinister und schön.

 

16. The Felice Brothers: Life In The Dark

Windschiefer Americana-Folk-Rock. Die beste Felice Brothers-Platte bisher.

 

17. Aldous Harding: Aldous Harding

Magische und ergreifende Folk-Songs der Neuseeländerin.

 

18. Teenage Fanclub: Here

Edler und eleganter Gitarrenpop der schottischen Band.

 

19. Chili And The Whalekillers: Words On Tuesdays

Die österreichische Antwort auf die Felice Brothers. Das Überraschungsalbum des Jahres

 

20. Cass McCombs: Mangy Love

Der Klangästhet mit den zarten Melodien.

 

Weitere wunderbare Platten sind in der Rubrik Album Reviews zu entdecken.

 

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